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Wägung
Wä|gung 〈f. 20; Chem.〉 Bestimmung der Masse eines Körpers unter Verwendung von Waagen

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Wä|gung, die; -, -en:
1. (Fachspr., sonst veraltet) das Wägen (1).
2. (geh.) das Wägen (2).

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Wägung,
 
Bestimmung der Masse eines Körpers mit einer Waage. Beim Kompensationsverfahren wird die Gewichtskraft des Wägegutes durch Auflegen von Gewichtsstücken oder durch andere Kräfte ausgeglichen, bis der Gleichgewichtszustand erreicht ist. Bei der Ausschlagmethode wirkt die Gewichtskraft auf einen Messumformer, der dabei eine proportionale Längenänderung erfährt. Bei der gaußschen Wägung werden zur Elimination systematischer Waagenfehler in einer zweiten Wägung Gewichtsstücke und Wägegut gegeneinander vertauscht (bei gleicharmigen Balkenwaagen). Höchste Genauigkeit liefert die Substitutionswägung (bordasches Wägeverfahren). Dabei werden am gleichen Hebelarm nacheinander Wägegut und Gewichtsstücke mit einer konstanten Hilfslast verglichen. Wägungen, die nicht auf einem direkten Vergleich mit anderen Massen beruhen, werden von der Größe der örtlichen Fallbeschleunigung beeinflusst. Diese beträgt z. B. in Hamburg 9,8138 m/s2, in München 9,8072 m/s2.
 
Richtigkeit ist die qualitative Eigenschaft einer Wägung, den Wert der Masse des Wägegutes hinreichend genau anzugeben. Sie wird durch systematische Fehler der Waage und Einflüsse der Umgebung (Erschütterung, Temperaturänderung, Luftströmung, Luftauftrieb) beeinflusst. Die Einspiellage ist der Zustand der Waage, in der sie das Gleichgewicht erreicht hat. Ein aperiodisches Einspielen wird durch Dämpfung (Luft-, Flüssigkeits-, Wirbelstromdämpfer) in der Waage erreicht. Für elektromechanische Waagen muss der Stillstand automatisch erfasst werden (Stillstandskontrolle), um nur den richtigen Gewichtswert in den Rechner gelangen zu lassen.

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Wä|gung, die; -, -en: 1. (Fachspr., sonst veraltet) das Wägen (1): Die Kosten der W. fallen dem Halter des Fahrzeugs zur Last, wenn ein zu beanstandendes Übergewicht festgestellt wird (Straßenverkehrsrecht, StVZO 155). 2. (geh.) das Wägen (2).

Universal-Lexikon. 2012.