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Thora
Tho|ra 〈f.; -; unz.; jüd. Rel.; hebr. Bez. für〉 die fünf Bücher Mose [hebr., „Lehre“]

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Tho|ra [auch: 'to:ra ], die; - [hebr. tôrạ̈] (jüd. Rel.):
die fünf Bücher Mosis; mosaisches Gesetz.

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Thora
 
['toːra, to'raː, hebräisch] die, -, Tora, zentraler Begriff des Judentums, der in mehrfachem Sinn verstanden werden kann: 1) allgemeine Weisung, Lehre (Gesetz); im engeren Sinn die priesterliche Anweisung; 2) als Sefer Thora (Buch beziehungsweise Rolle der Thora) Bezeichnung für die fünf Bücher Mose (Pentateuch), entweder in normaler Buchform oder - für die liturgische Lesung im Synagogengottesdienst - als Buchrolle (geschrieben nach bestimmten Schreibvorschriften), die in der Synagoge im Thoraschrein aufbewahrt wird; 3) die verbindliche Offenbarung, die Mose am Sinai empfangen hat. Im rabbinischen Judentum wird dabei unterschieden zwischen den gesetzlichen Inhalten (613 Gebote und Verbote) des Pentateuchs als »schriftliche Thora« und der in Mischna und Talmud enthaltenen »mündlichen Thora«; die Gesamtheit von »schriftlicher Thora« und »mündlicher Thora« macht die jüdische Gesetzesüberlieferung aus, die Halacha. Thora bedeutet dabei das »Gesetz« (griechisch »nomos«) schlechthin, zugleich aber Weltgesetz und Schöpfungsplan Gottes; von dieser umfassenden theologischen Weltsicht ist die Thorafrömmigkeit bestimmt. Im Reformjudentum wurde der Akzent vom gesetzlichen auf den ethischen Aspekt der Thora verlagert.)
 
Literatur:
 
Johann Maier: Zw. den Testamenten (1990);
 Johann Maier: Gesch. der jüd. Religion (21992);
 F. Avemarie: Tora u. Leben. Unterss. zur Heilsbedeutung der Tora in der frühen rabbin. Lit. (1996).
 
Weitere Literatur: Pentateuch.
 

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Tho|ra [auch, österr. nur: 'to:ra], die; - [hebr. tôrạ̈] (jüd. Rel.): die fünf Bücher Mosis; mosaisches Gesetz: die anderen Juden, die den Geist der T. vergessen haben (Hilsenrath, Nazi 251).

Universal-Lexikon. 2012.