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Stechapfel
Stẹch|ap|fel 〈m. 5uauf Schutt wachsendes, giftiges Nachtschattengewächs mit stacheligen Früchten, dessen Blätter Asthma lindernde Mittel enthalten: Datura stramonium; Sy Stachelnuss

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Stẹch|ap|fel, der:
(zu den Nachtschattengewächsen gehörende) hochwachsende Pflanze mit großen Blättern, großen, weißen, trichterförmigen Blüten u. stacheligen Kapselfrüchten.

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Stech|apfel,
 
Stachel|apfel, Datura, Gattung der Nachtschattengewächse mit acht Arten im südlichen Nordamerika, heute teilweise weltweit verbreitet. Giftige, einjährige Kräuter mit großen Blättern, großen, trichterförmigen, oft stark duftenden Blüten und meist stacheligen oder dornigen, vielsamigen Kapselfrüchten. Von besonderer medizinischer Bedeutung als krampflösendes Mittel, u. a. bei Asthma, ist der ursprünglich in Nordamerika heimische, heute weltweit verbreitete, einjährige Gemeine Stechapfel (Datura stramonium), mit aufrechten weißen Blüten und stacheligen Kapseln. Seine Blätter enthalten Alkaloide (Hyoscyamin, Atropin, Scopolamin) und sind hochgiftig. Einige besonders großblütige Arten, z. B. die Engelstrompete (in Gärtnereien auch unter dem Namen Brugmansia suaveolens angeboten), sind beliebte Kübelpflanzen.
 
Kulturgeschichte:
 
Die Arten Datura metel und Datura fastuosa waren im alten Indien als Rauschmittel bekannt; Erstere wird auch von arabischen Ärzten des Mittelalters erwähnt. Der Gemeine Stechapfel gelangte im 16. Jahrhundert aus Nordamerika als Gartenpflanze nach Europa, verwilderte dort und verbreitete sich als Ruderalpflanze. Er war vermutlich Bestandteil von Hexensalben und Zaubertränken. Obwohl seine schmerzstillende, betäubende und halluzinogene Wirkung bekannt war, galt der Gemeine Stechapfel als zu giftig, um als Arznei verwendet zu werden. Erst der österreichische Arzt Anton Freiherr von Stoerck (* 1731, ✝ 1803) empfahl aufgrund von Experimenten (1772) Blätter und Samen gegen krampfartige Schmerzen, Rheuma und Asthma. - Andere Stechapfelarten kamen aus Südamerika, wo Datura sanguinea den Inkapriestern zu Rauschtränken diente.
 

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Stẹch|ap|fel, der: (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) hochwachsende Pflanze mit großen Blättern, großen, weißen, trichterförmigen Blüten u. stacheligen Kapselfrüchten; Datura.

Universal-Lexikon. 2012.