Sprach|kon|takt 〈m. 1; Sprachw.〉 meist aufgrund geografischer Nachbarschaft bestehender Kontakt zweier od. mehrerer Sprachen od. Mundarten, die sich infolgedessen wechselseitig beeinflussen
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Sprachkontakt,
unmittelbare Berührung von Sprachgemeinschaften (Sprachnachbarschaft) oder deren indirekte gegenseitige Beeinflussung (z. B. bei Hegemonie von Sprachen im internationalen Kontext, bei militär. oder soziokultureller Vorherrschaft einer Sprachgemeinschaft). Viele von Sprachkontakt betroffene Individuen zeichnen sich durch Mehrsprachigkeit aus und neigen dazu, sich situations- und adressatenspezifisch in jeweils einer Sprache zu äußern. Sprachkontakt existiert in fast allen Ländern der Erde. In der Regel sind Kontaktsprachen nicht gleichberechtigt; einige sind offizielle Amtssprachen, andere haben einen rechtlich unverbindlicheren Status, z. B. als regionale Varietäten (Regionalsprachen), oder entbehren sogar jeder institutionellen Anerkennung, was häufig zum Sprachkonflikt führt. Als Resultat von Sprachkontakt gelten die Pidginsprachen und kreolische Sprachen.
U. Weinreich: Sprachen in Kontakt (a. d. Engl., 1977);
M. G. Clyne: S., Mehrsprachigkeit, in: Lex. der germanist. Linguistik, hg. v. H. P. Althaus, Bd. 4 (21980);
S. u. Sprachkonflikt, hg. v. P. H. Nelde (1980);
Plurilingua (1983 ff.);
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Sprach|kon|takt, der: Kontakt mit einer anderen Sprache, mit anderen Sprachen.
Universal-Lexikon. 2012.