Akademik

Solmisation
Sol|mi|sa|ti|on 〈f. 20; unz.; Mus.〉
1. System von Silben, mit denen die Töne der diaton. Tonleiter bezeichnet werden
2. Verfahren, mit diesen Tonsilben die Tonvorstellung zu bilden u. zu festigen, angebl. Anfang des 11. Jh. von Guido von Arezzo entwickelt
[nach den beiden Tonsilben sol u. mi der Reihe: ut (später do), re, mi, fa, sol, la (si), die den Halbzeilenanfängen eines Johannes-Hymnus entnommen sind]

* * *

Sol|mi|sa|ti|on, die; - [ital. solmisazione, zu den Tonsilben sol u. mi des von Guido v. Arezzo im 11. Jh. erstmals beschriebenen Tonsystems, dessen Silben aus einem mittelalterlichen lat. Hymnus an Johannes den Täufer stammen] (Musik):
unter Verwendung zum Singen geeigneter Silben entwickeltes System von Tönen (dem das System mit den Bezeichnungen c, d, e, f, g, a, h entspricht):
absolute S. (mit den Silben do, re, mi, fa, sol, la, si);
relative S. (mit den Silben do, re, mi, fa, so, la, ti).
Dazu:
Sol|mi|sa|ti|ons|sil|be, die.

* * *

Solmisation
 
[italienisch] die, -, Musik: das auf Guido von Arezzo zurückgehende System von Tonbezeichnungen, mit dem die Aufeinanderfolge der Stufen der sechsstufigen, im Mittelalter gebräuchliche Tonleiter (Hexachord) von Ganzton, Ganzton, Halbton, Ganzton, Ganzton sinnfällig gemacht wurde. Die Tonsilben ut (später do), re, mi, fa, sol, la entsprechen den Halbzeilenanfängen des Johanneshymnus »Ut queant laxis, resonare fibris. ..«. Mit drei auf C (Hexachordum naturale), F (Hexachordum molle) und G (Hexachordum durum) einsetzenden Sechstonskalen und ihrer Transposition nach oben und unten konnte der im Mittelalter benötigte Tonraum exakt bezeichnet werden. Der Übergang von einem Hexachord in ein anderes (beim Überschreiten des Sechstonraumes) hieß Mutation. Während die Tonsilbe den Tonort bestimmt, benennt die Kombination der Tonsilben die Tonhöhe (z. B. c = fa ut, c1 = sol fa ut). Mit dem Aufkommen des neuzeitlichen Dur-Moll-Systems ergaben sich Schwierigkeiten, die zunächst mit dem Einführen der Silbe si für h überwunden wurden. - Die Solmisation wurde seit dem Mittelalter im Musikunterricht gebraucht; als Gedächtnishilfe und zum Singen nach Handzeichen diente die guidonische Hand. Seit dem 16. Jahrhundert erfuhr die Solmisation zahlreiche Veränderungen (z. B. Bocedisation); sie wurde im 19. Jahrhundert in England mit der Tonic-solfa-Methode neu belebt, auf der die seit Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland gebrauchte Tonika-do-Methode beruht. Das Tonwortsystem von C. Eitz verwendet Tonsilben für absolute Tonhöhen.
 

* * *

Sol|mi|sa|ti|on, die; - [ital. solmisazione, zu den Tonsilben sol u. mi des von Guido v. Arezzo im 11. Jh. erstmals beschriebenen Tonsystems, dessen Silben aus einem ma. lat. Hymnus an Johannes den Täufer stammen] (Musik): unter Verwendung der Silben do, re, mi, fa, sol, la, si entwickeltes System von Tönen (dem das System mit den Bezeichnungen c, d, e, f, g, a, h entspricht).

Universal-Lexikon. 2012.