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Referenzellipsoid
Re|fe|rẹnz|el|lip|so|id 〈n. 11Rotationsellipsoid, das statt des Geoides für Berechnungen auf der Erdoberfläche benutzt wird u. dessen Dimensionen je nach den zur Bestimmung benutzten Messungen verschieden sind; Sy Bezugsellipsoid

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Referẹnz|ellipsoid,
 
Geodäsie und Kartographie: als Rechenfläche für die Berechnung geographischer Koordinaten benutztes, an den Polen abgeplattetes Rotationsellipsoid; dient auch als geometrischer Erdstandard in der Astronomie, den Geowissenschaften, der Navigation und Raumfahrt. Die Geometrie des Referenzellipsoids wird durch seine große Halbachse (Äquatorradius) und die Abplattung festgelegt. Die den Landesvermessungen zugrunde liegenden Referenzellipsoide wurden im Allgemeinen aus Gradmessungen hergeleitet; heute liefert die Satellitengeodäsie ein dem Geoid optimal angepasstes Referenzellipsoid. Werden dem Referenzellipsoid zusätzlich die Gesamtmasse und die Rotationsgeschwindigkeit der Erde zuerteilt, so entsteht mit dem entsprechenden Normalschwerefeld auch ein Standardschweremodell als Annäherung an das tatsächliche äußere Schwerefeld der Erde. Weite Verbreitung hat das von F. W. Bessel (1841) berechnete Referenzellipsoid (große Halbachse a = 6 377 397 m, Abplattung f = 1 : 299,15) gefunden. In den ehemaligen sozialistischen Staaten wurde das Referenzellipsoid von F. N. Krassowskij (1940) eingeführt (a = 6 378 245 m, f = 1 : 298,3). Neuere Landesvermessungen und satellitengestützte Positionierungs- und Navigationssysteme (GPS) benutzen die Werte des von der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik 1980 empfohlenen geodätischen Referenzellipsoids (a = 6 378 137 m, f = 298,257).

Universal-Lexikon. 2012.