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Reduktionismus
Re|duk|ti|o|nịs|mus 〈m.; -; unz.; abwertendvereinfachende Analyse von einzelnen Elementen od. Strukturen eines Ganzen ohne die Komplexität des Gesamtzusammenhanges zu berücksichtigen (um etwas verständlicher zu machen od. aus der Auffassung heraus, dass alles auf einfache Begriffe reduziert werden kann) [→ Reduktion]

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Reduktionịsmus
 
der, -,  
 1) allgemein: kritische Bezeichnung für eine vereinfachende Rückführung.
 
 2) Wissenschaftstheorie: im weiteren Sinn die systematisch begründende Rückführung komplexer Begriffe, Theorien, Wirklichkeitsbereiche oder der gesamten Wirklichkeit auf elementare Begriffe, Prinzipien, Methoden oder Seinsbereiche (z. B. der geistigen Wirklichkeit auf die Materie im Materialismus); im engeren Sinn der Versuch des Wiener Kreises des Neopositivismus, die Begriffe, Aussagen und Theorien der Einzelwissenschaften auf eine Basiswissenschaft (physikalistische Einheitswissenschaft) zurückzuführen und aus dieser zu erklären. Beispiele für einen Reduktionismus aus kritischer Sicht sind der Behaviorismus, der psychisch-geistige Prozesse aus messbaren physischen Vorgängen erklärbar sieht, oder ein rational-mechanistisches Denken, das den Menschen in seinen biologischen Funktionen wie auch in seinen psychischen, geistigen und kulturellen Äußerungsformen bestimmen soll.

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Re|duk|ti|o|nịs|mus, der; - (bildungsspr.): isolierte Betrachtung eines Ganzen als einfacher Summe aus Einzelteilen unter Überbetonung der Einzelteile, von denen aus generalisiert wird.

Universal-Lexikon. 2012.