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Radiokarbonmethode
Ra|dio|kar|bon|me|tho|de 〈f. 19Verfahren zur Altersbestimmung von organ. Materialien durch Feststellung des Gehaltes an radioaktivem Kohlenstoff (C 14), dessen Halbwertzeit 5500 Jahre beträgt; Sy Radiokohlenstoffdatierung

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Ra|di|o|kar|bon|me|tho|de [ radio- u. Karbon = Carbon] svw. Radiokohlenstoffdatierung.

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Ra|dio|kar|bon|me|tho|de, (fachspr.:) Radiocarbonmethode, die <o. Pl.> (Chemie, Geol.):
Verfahren zur Altersbestimmung ehemals organischer Stoffe durch Ermittlung ihres Gehalts an radioaktivem Kohlenstoff.

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Radiokarbonmethode,
 
Radiokohlenstoffdatierung, C-14-Methode, von W. F. Libby und Mitarbeitern entwickeltes Verfahren zur Altersbestimmung geologischer und historischer organischer Gegenstände. Grundlage der Radiokarbonmethode ist die Erzeugung von Neutronen in der Atmosphäre durch die kosmische Strahlung, die durch eine Kernreaktion mit dem Stickstoffisotop 14N der Luft das Kohlenstoffisotop 14C bilden. Dieses ist radioaktiv und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 5 730 ± 40 Jahren (13,56 Zerfälle je Minute und Gramm Kohlenstoff) in 14N. Da Erzeugung und Zerfall im Gleichgewicht stehen, ist der 14C-Anteil im Kohlenstoffgehalt der Atmosphäre konstant (Isotopenverhältnis 14C /12C = 10-12). Wird bei einem organischen Aufbauprozess Kohlenstoff eingebaut, so befindet sich darunter ständig ein gewisser (wenn auch kleiner) Prozentsatz 14C, der entsprechend seiner Halbwertszeit zerfällt. Da nach dem Absterben des Organismus kein Kohlenstoff mehr eingebaut wird, kann aus dem heute noch vorhandenen Anteil an 14C in einem solchen Objekt auf dessen Alter geschlossen werden. Die Methode ist besonders bei der Altersbestimmung von Holz u. ä. organischen Stoffen nützlich. Sie ist bei bis zu 100 000 Jahre alten Proben angewendet worden. Änderungen in der Intensität der Höhenstrahlung sowie Kohleteilchen aus Verbrennungsvorgängen beeinträchtigen die Genauigkeit der Radiokarbonmethode. Der durch solche Einflüsse verursachte Fehler kann je nach Alter der Probe bis zu einigen 100 Jahren betragen. Wenn Schwankungen des 14C-Gehalts der Atmosphäre berücksichtigt werden, die für die letzten nahezu 8 000 Jahre durch 14C-Analyse der Jahrringe von Bäumen ermittelt werden können, deren Alter bekannt ist (Dendrochronologie), kann dieser Fehler erheblich verringert werden. Noch weiter zurückliegende 14C-Schwankungen können durch Analyse von Sedimenten und durch Vergleich mit anderen Datierungsmethoden ermittelt werden.
 
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Metallzeit: Metalle verändern die Welt
 

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Ra|dio|kar|bon|me|tho|de, (fachspr.:) Radiocarbonmethode, die <o. Pl.> (Chemie, Geol.): Verfahren zur Altersbestimmung ehemals organischer Stoffe durch Ermittlung ihres Gehalts an radioaktivem Kohlenstoff.

Universal-Lexikon. 2012.