Pạs|sah 〈n.; -s; unz.〉 achttägiges, im März gefeiertes jüdisches Fest, urspr. altes Hirtenfest, an dem man dem Mondgott die Erstgeburten der Tiere darbrachte, später, umgedeutet, zum Andenken an den Auszug aus Ägypten [<grch. passa <aram. peha, hebr. pessach]
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Pạs|sah , Passa [hebr. pęsaḥ, eigtl. = Überschreitung], (ökum.:) Pascha [kirchenlat. pascha < griech. páscha], das; -[s] (jüd. Rel.):
1. Fest zum Gedenken an den Auszug aus Ägypten.
2. Passahlamm.
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Pạssah
[hebräisch pęsaḥ, eigentlich »Überschreitung«] das, -s, Pẹssach, Pạscha, jüdisch Fest, das in Erinnerung an den Auszug der Israeliten aus Ägypten (Exodus; 2. Buch Mose 12) gefeiert wird. Es beginnt am 14./15. Nissan (dem ersten Frühlingsvollmond) und dauert in Israel sieben, in der Diaspora acht Tage. Charakteristisch für das Passahfest sind die Opferung des Passahlammes im Tempel (nach der Zerstörung des Tempels, 70 n. Chr., nur noch bei den Samaritanern), das Essen von ungesäuertem Brot (Mazza; daher auch »Fest der ungesäuerten Brote«) während der Festwoche und die häusliche Feier am ersten Abend des Passahfestes (Sederabend), die nach einer bestimmten Ordnung (hebräisch seder) verläuft. Zunächst wird die Passahhaggada (Haggada) verlesen, anschließend werden bestimmte Speisen mit symbolischer Bedeutung verzehrt: Mazza, Maror (Bitterkraut), Charosät (Paste aus Früchten, Wein und Mehl), ein gekochtes Ei und ein Bratenstück als Erinnerung an das Passahlamm. - Nach dem Vorbild des Passahfestes entstanden in dessen christlicher Umdeutung die Feier des christlichen Abendmahls und das Osterfest.
J. Henninger: Les fêtes de printemps chez les sémites et la pâque israélite (Paris 1975);
Rainer Schmitt: Exodus u. P. Ihr Zusammenhang im A. T. (21982).
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Universal-Lexikon. 2012.