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Ostpolitik
Ọst|po|li|tik 〈f.; -; unz.; bes. 1945 - 1990〉 Politik gegenüber den osteuropäischen Staaten (bes. UdSSR u. DDR)

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Ọst|po|li|tik, die:
a) (früher) Politik gegenüber den sozialistischen Staaten Osteuropas u. Asiens;
b) Politik gegenüber den östlich vom eigenen Staatsgebiet gelegenen Staaten.

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Ostpolitik,
 
im weiteren Sinn die deutsche Außenpolitik gegenüber den Staaten Ostmittel- und Osteuropas; im engeren Sinn die in den 1960er-Jahren eingeleitete, in der Vertragsdiplomatie (»Ostverträge«) der sozialliberalen Koalition 1969-82 gipfelnde Außenpolitik gegenüber der UdSSR, Polen und der Tschechoslowakei. Die »neue Ostpolitik«, besonders unter Bundeskanzler W. Brandt (1969-74), stand in engem Zusammenhang mit ihrer Deutschlandpolitik und sollte zum Abbau des Ost-West-Konflikts in Europa beitragen und damit das Zusammenleben der Deutschen sowie die innerdeutschen Beziehungen erleichtern (deutsche Geschichte, Bundesrepublik Deutschland 1949-90). Die Ostpolitik trug maßgeblich zur Einberufung der KSZE (1973) bei. - In der Forschung ist umstritten, ob und inwieweit die Ostpolitik die DDR stabilisiert oder destabilisiert habe.
 
Literatur:
 
P. Bender: Die »Neue O.» u. ihre Folgen. Vom Mauerbau zur Vereinigung (31995).

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Ọst|po|li|tik, die (früher): Politik gegenüber den sozialistischen Staaten Osteuropas u. Asiens: die deutsche O.

Universal-Lexikon. 2012.