One|stepp 〈[wʌ̣n-] m. 6〉 aus Amerika stammender Gesellschaftstanz im 2/4- od. 6/8-Takt; Sy 〈umg.〉 Schieber (6) [engl., „Einschritt“]
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Onestepp
[englisch, 'wʌnstep; wörtlich »Einschritt«], nordamerikanischer Gesellschaftstanz, der vor 1910 nach Europa gelangte und dort den Twostepp ablöste, mit dem er musikalisch fast identisch ist (Kombination aus Ragtime und Cakewalk ). Man spielte ihn im schnellen Tempo (2/4-, mitunter auch 6/8-Takt). In Deutschland wurde er, zum Teil mit Marschelementen verbunden, als Marschtanz, volkstümlich auch als »Schieber« bezeichnet. Das war jedoch erst möglich, als der Onestepp außerhalb der vornehmen Salons in den Vorortlokalen gespielt und getanzt wurde. Die gegenüber dem Twostepp wesentlich vereinfachte, individuell zu variierende Schrittfolge — »gelaufene« Vor- und Rückwärtsbewegungen — verhalf ihm zu rascher Verbreitung, gleichzeitig aber auch zu unzähligen, meist nur choreographischen Abwandlungen, und es fehlte nicht an Beschwerden der Tanzlehrer über die Verschlechterung der Tanzsitten, ja sogar Polizeiverbot (1913) wurde gegen die »Schiebe- und Wackeltänze« ausgesprochen. Andererseits schufen Berufstänzer viele Onestepp-Modifikationen, die vordergründig als Showdarbietungen dienten und mit oft grotesken, Tiere imitierenden, pantomimischen Bewegungen verbunden waren, so z. B. Turkeytrot, Grizzlybear, Judy Walk, Bunny Hug, Fish and Castle Walk (nach Vernon Castle). Schon 1911 tanzte man in Paris auf der dritten Weltmeisterschaft der modernen Tänze den Onestepp anstelle des Twostepp. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhindert die weitere Verbreitung dieses Modetanzes, der zum Vorläufer des Foxtrott geworden ist. Bekannt wurde der »Original Dixieland One Step« (Nick LaRocca, 1936; nach dem alten »Dixieland Jass Band One Step«).
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One|stepp ['wʌnstɛp], der; -s, -s [engl. one-step, aus: one = ein u. step = Schritt]: (um 1900 in den USA entstandener) Tanz im 2/4- od. 6/8-Takt.
Universal-Lexikon. 2012.