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Cakewalk
Cake|walk 〈[kɛıkwɔ:k] m.; - od. -s, -s; Mus.〉
1. 〈urspr.〉 traditioneller Rundtanz nordamerikan. Sklaven um einen dabei zu gewinnenden Kuchen
2. 〈danach〉 (zu Anfang des 20. Jh. in Europa eingeführter) mit Jazzrhythmen unterlegter Gesellschafts- u. Bühnentanz ohne Partner
[<engl. cake „Kuchen“ + walk „Schritt, Spaziergang“]

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Cakewalk
 
[amerikanisch, 'keɪkwɔ:k], ursprünglich ein tief in der Tradition der afroamerikanischen Sklaven verwurzelter Rundtanz, dessen Bezeichnung aber auf ein erst im frühen 19. Jahrhundert auf den Plantagen des amerikanischen Südens aufgekommenes und jährlich veranstaltetes Preistanzen zurückgeht, bei dem ein Kuchen (englisch cake) die Siegertrophäe gewesen sein soll. Ab 1877 begannen dann die Minstrel-Shows mit Cakewalk-Imitationen-, wobei sie ihn auf einen Rhythmus festlegten, der als typisch für den »Negertanz« schlechthin angesehen wurde — einen stark synkopierten Rhythmus im 2/4- Takt:
 
Durch die Minstrelsy wurde Cakewalk landesweit populär, und in den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts kam es schließlich zu einer Cakewalk-Welle mit Preistänzen und Tanzwettbewerben, die zur ersten von den USA ausgehenden internationalen Musikmode werde sollte. In immer größeren Auflagen erschienen jetzt Notendrucke mit Cakewalks im Klavierarrangement. Zu den erfolgreichsten Komponisten gehörten Abe Holzmann (1874-1939), J. Bodewalt Lampe (1869-1929) und vor allem Kerry Mills (1869-1948), dessen »At a Georgia Camp Meeting« (1897) eines der populärsten Stücke seiner Art war. Aufgegriffen wurde der Cakewalk auch von den damals sehr beliebten Blaskapellen, deren berühmteste, die Band von John Philip Sousa (1854-1932), ihn mit ihren Auslandsgastspielen nach Europa brachte und hier unmittelbar nach der Jahrhundertwende eine Modewelle ohnegleichen auslöste. In den USA war er um diese Zeit schon wieder vom Ragtime verdrängt worden, in dem der Cakewalk-Rhythmus allerdings eine große Rolle spielte.

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Cake|walk ['keɪkwɔ:k], der; -[s], -s [engl. cake-walk, eigtl. = Kuchentanz; urspr. ein Tanzwettbewerb der amerik. Schwarzen mit einem Kuchen als ausgesetztem Preis]: zu Ende des 19. Jh.s entstandener, ursprünglich pantomimischer Tanz der amerikanischen Schwarzen, der um 1900 zum Gesellschaftstanz wurde.

Universal-Lexikon. 2012.