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Natronlauge
Na|tron|lau|ge 〈f. 19; Chem.〉 Lauge, die bei der Reaktion des Wassers mit Natrium entsteht
Die Buchstabenfolge na|tr... kann in Fremdwörtern auch nat|r... getrennt werden.

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Na|t|ron|lau|ge [ Natron (1) u. Lauge] farblose, stark basisch reagierende, ätzende, bis 50%ige wässrige Lsg. von Natriumhydroxid, die haupts. für chem. Synthesen u. für die Papierherst. gebraucht wird.

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Na|t|ron|lau|ge, die:
farblose, stark ätzende Lösung, die bei der Seifenherstellung u. in der Textilindustrie verwendet wird.

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Natronlauge,
 
Bezeichnung für wässrige Lösungen von Natriumhydroxid, NaOH, die wegen der durch Dissoziation gebildeten Hydroxidionen als starke Base wirken. Die maximale NaOH-Konzentration bei 20 ºC ist 52,2 Masse-%. Die Natronlauge gehört zu den bedeutendsten chemischen Zwischenprodukten. Sie wird nahezu ausschließlich durch Chloralkalielektrolyse von Kochsalz als Kuppelprodukt von Chlor (und Wasserstoff) hergestellt. In Deutschland wird derzeit ein Überschuss an Natronlauge produziert, der exportiert wird. Falls es in Zukunft aus ökologischen Gründen zu einem Rückgang der Chlorchemie kommen sollte, muss mit einer Natronlaugenverknappung gerechnet werden. Die beim Diaphragmaverfahren anfallende aufkonzentrierte Natronlauge ist mit 1-2 % Natriumchlorid verunreinigt. 50%ige Natronlauge von großer Reinheit wird beim Amalgamverfahren gewonnen. Wegen des geringeren Energieverbrauchs, niedrigerer Investitionen und geringerer Umweltbelastungen werden heute neue Chloralkalielektrolyse-Anlagen errichtet, die nach dem Membranverfahren arbeiten. Bei diesem Verfahren sind Kathoden- und Anodenraum durch eine nur für Kationen durchlässige Membran getrennt. Der Salzgehalt der Sole wird im Anodenraum infolge anodischer Chlorabscheidung und Diffusion der Natriumionen in den Kathodenraum reduziert. Dem Kathodenraum wird reines Wasser zugeführt, aus dem infolge Zuwanderung von Natriumionen und kathodischer Wasserstoffabscheidung 33- bis 35%ige Natronlauge gebildet wird. Die Herstellung von Natronlauge aus Natriumcarbonat und Löschkalk (Kalk-Soda-Verfahren) ist heute ohne technische Bedeutung. - Über 50 % der Natronlaugenproduktion werden in der chemischen Industrie z. B. zur Einstellung von pH-Werten, Herstellung von Natriumsalzen oder Dehydrochlorierungen (Propylenoxid) weiterverwendet. Daneben hat Natronlauge bei der Herstellung von Seifen, Waschmitteln, Viskose, Zellstoff, Papier sowie bei der Wasseraufbereitung und beim Bauxitaufschluss Bedeutung. - Natronlauge wirkt gewebsverflüssigend und deshalb besonders auf Schleimhäute und Augen sehr stark ätzend. Bei Unfällen ist sofort mit viel fließendem Wasser zu spülen.

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Na|tron|lau|ge, die: farblose, stark ätzende Lösung von Natriumhydroxid u. Wasser, die bei der Seifenherstellung u. in der Textilindustrie verwendet wird.

Universal-Lexikon. 2012.