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Leoncavallo
Leoncavạllo,
 
Ruggiero, italienischer Komponist, * Neapel 23. 4. 1857, ✝ Montecatini 9. 8. 1919; studierte am Konservatorium in Neapel, danach Literatur an der Universität Bologna. 1876 vollendete er seine erste Oper, »Chatterton«, die jedoch erst 1896 ohne Erfolg aufgeführt wurde. In den folgenden Jahren war er als Privatlehrer und Kaffeehauspianist tätig und kam nach Aufenthalten in Frankreich und England 1882 nach Ägypten, wo er Chef der Militärkapellen wurde. Leoncavallo, dessen Libretti anfangs gefragter waren als seine Musik, begann 1887 mit der Arbeit an der Operntrilogie »Crepusculum«, deren Fertigstellung er aber aufgab, da er inzwischen mit »I Pagliacci« (deutsch »Der Bajazzo«, Text von Leoncavallo; Uraufführung 1892 unter A. Toscanini) durchschlagenden Erfolg hatte. An diesen Erfolg versuchte er vergebens anzuknüpfen, zunächst mit »La Bohème« (1897) und »Zazà« (Uraufführung 1900, ebenfalls unter Toscanini), dann mit der von Kaiser Wilhelm II. in Auftrag gegebenen Oper »Der Roland von Berlin« (1904, nach W. Alexis) sowie mit »Maja« (1910). Leoncavallo war neben P. Mascagni ein Hauptvertreter des Verismo (Verismus) in der italienischen Oper; er schrieb zahlreiche Operetten, Lieder und Klavierstücke.

Universal-Lexikon. 2012.