* * *
Frak|tur [frak'tu:ɐ̯], die; -, -en:1. (Med.) Knochenbruch:
eine Fraktur des Steißbeins.
Syn.: ↑ Bruch (Med.).
2. (heute nicht mehr gebräuchliche) Druckschrift mit gebrochenen Linien; deutsche Schrift:
Fraktur schreiben; eine in Fraktur gesetzte Bibel.
* * *
Frak|tur 〈f. 20〉
I 〈unz.〉 deutsche, sog. „gotische“ Druckschrift mit „gebrochenen“ Linien; →a. Antiqua ● mit jmdm. \Fraktur reden 〈fig.; umg.〉 ihm deutlich die Meinung sagen
II 〈zählb.〉 = Knochenbruch
[<lat. fractura „Bruch“] Siehe auch Info-Eintrag: Fraktur - info!
* * *
Frak|tur, die; -, -en [lat. fractura = Bruch]:
1. (Med.) Knochenbruch:
eine F. des rechten Oberarms.
2. <o. Pl.> (heute nicht mehr gebräuchliche) Druckschrift mit gebrochenen Linien; deutsche Schrift:
☆ F. [mit jmdm.] reden ([jmdm.] unmissverständlich, deutlich seine Meinung sagen; eigtl. = jmdm. etw. in Fraktur aufschreiben [die wegen ihrer Eckigkeit als derb u. grob empfunden wurde]).
* * *
Fraktur
[lateinisch »Bruch«] die, -/-en,
1) Medizin: der Knochenbruch.
2) ohne Plural, Schriftwesen: eine in Deutschland im 16. Jahrhundert geschaffene Form der gotischen Schrift, die jahrhundertelang in Deutschland gegenüber der Antiqua den Vorrang behauptete, sich aber auch im polnischen, tschechischen, litauischen, schwedischen und finnischen Sprachbereich verbreitete. Sie entstand auf der Grundlage der Bastarda (Bastardschriften) in der Form der Schrift des »Teuerdank« (1517; entworfen von Vinzenz Rockner), die Maximilian I. einführen ließ, und der »Dürerfraktur« (1522, 1525 ff.), der Schrift in Dürers Veröffentlichungen, die von J. Neudörffer der Ältere entworfen wurde (geschnitten von Hieronymus Andreä, ✝ 1556). Charakteristika: »Elefantenrüssel« an Majuskeln und »Entenfüßchen« an den Minuskeln. Der Gesamteindruck ist der einer »gebrochenen Schrift« mit schmalem, hohem Schriftkörper. Reformversuche gab es im 18. und 19. Jahrhundert (Breitkopffraktur, Ungerfraktur). Seit dem 19. Jahrhundert verlor die Fraktur in wissenschaftlichen Werken, im 20. Jahrhundert allgemein ihre Bedeutung, obwohl gerade Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland unter Benutzung der alten gotischen und Frakturschriften sowie der Kurrentschrift vorzügliche - deutsche Schrift genannte - Typen geschnitten wurden (v. a. R. Kochs Schöpfungen). - 1941 wurde die Antiqua zur Normalschrift erklärt.
* * *
Frak|tur, die; -, -en [lat. fractura = Bruch]: 1. (Med.) Knochenbruch: eine F. des rechten Oberarms. 2. <o. Pl.> (heute nicht mehr gebräuchliche) Schreib- u. Druckschrift mit gebrochenen Linien, deutsche Schrift; Bruchschrift: F. schreiben; einen Text in F. setzen; Derartige Sprüche hingen, fein in F. gemalt, auch in der Kantine (Lentz, Muckefuck 287); *F. [mit jmdm.] reden ([jmdm.] unmissverständlich, deutlich seine Meinung sagen; eigtl. = jmdm. etw. in Fraktur aufschreiben [die wegen ihrer Eckigkeit als derb u. grob empfunden wurde]): Es gibt manche Situationen, da muss man ... F. reden (Eppendorfer, Ledermann 93).
Universal-Lexikon. 2012.