Knọl|len|blät|ter|pilz 〈m. 1; Bot.〉 verschiedene meist giftige Pilzarten: Amanita; Sy Knollenblätterschwamm
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Knọl|len|blät|ter|pilz, der:
sehr giftiger Pilz mit weißem od. grünlichem Hut u. einer knolligen Verdickung am unteren Stielende.
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Knollenblätterpilz,
Bezeichnung für mehrere Arten der Ständerpilzgattung Amanita. Allen gemeinsam sind eine deutliche Knolle am Grunde des Stiels, weißliche Lamellen (»Blätter«) an der Unterseite des Hutes und ein häutiger Ring um den Stiel. Zu den Knollenblätterpilzen gehören die gefährlichsten einheimischen Giftpilze, der Grüne Knollenblätterpilz (Grüner Giftwulstling, Grüner Wulstling, Amanita phalloides) mit weißem bis olivgrünlichem, 8-12 cm breitem Hut, und die beiden auch unter der Bezeichnung Weißer Knollenblätterpilz bekannten Arten Frühlingsknollenblätterpilz (Amanita verna) mit weißem, 3-10 cm breitem Hut und Spitzhütiger Knollenblätterpilz (Amanita virosa) mit spitzkegeligem oder glockigem, ebenfalls weißem, 4-10 cm breitem Hut. Ihre Gefährlichkeit beruht v. a. darauf, dass die Giftwirkung des (an sich »wohlschmeckenden«) Pilzes häufig erst nach 10-20 Stunden einsetzt und das Gift dann schon vollständig vom Körper aufgenommen worden ist. Die Vergiftung äußert sich in starken Leibschmerzen, Erbrechen und schweren Durchfällen. Die Giftstoffe (Amatoxine, v. a. α- und β-Amanitin und verschiedene Phallotoxine) bewirken nach einer scheinbaren Besserung in einer zweiten Phase Leberschäden. Häufig tritt trotz Behandlung in tiefer Bewusstlosigkeit der Tod ein. Die Therapie besteht in der Entfernung des Giftes durch Hämodialyse oder Austauschtransfusionen, Verhinderung oder Begrenzung der Toxinaufnahme durch die Leberzellen durch Chemotherapie (Silymarin) und symptomatische Behandlung des Wasser- und Elektrolytverlustes sowie der Folgen der Leberschäden. Über 90 % aller tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen gehen auf Knollenblätterpilze zurück.
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Knọl|len|blät|ter|pilz, der: dem Champignon ähnlicher, sehr giftiger Pilz mit weißem od. grünlichem Hut u. einer knolligen Verdickung am unteren Stielende.
Universal-Lexikon. 2012.