Il|lu|si|o|nịs|mus 〈m.; -; unz.〉 philosoph. Auffassung, dass Wahrheit, Schönheit usw. nur Illusion, Täuschung seien
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Il|lu|si|o|nịs|mus, der; -:
1. (Philos.) die Objektivität der realen Welt, der Wahrheit, Schönheit, Sittlichkeit als Schein erklärende philosophische Anschauung:
der I. Schopenhauers.
2. (Kunstwiss.) illusionistische [Bild]wirkung.
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Illusionịsmus
der, -, Darstellungsweise in der bildenden Kunst, die eine täuschende Nachahmung der Wirklichkeit zu erreichen sucht. Mittels Perspektive, Farbgebung, Licht- und Schattenverteilung werden optische Wirkungen wie Raumtiefe und Plastizität der Gegenstände und Körper erzeugt. In der Malerei wird der Eindruck der Dreidimensionalität zudem durch die Darstellung von Spiegeln, architektonischen Elementen, durch verborgene Lichtquellen oder aus dem Bild herausblickende Figuren erreicht. Seit der Antike galt der Illusionismus als Beweis besonderer künstlerischer Begabung; er war v. a. in der Kunst von Renaissance, Barock und Rokoko von großer Bedeutung. (Trompe-l'Œil)
A. Neumeyer: Der Blick aus dem Bilde (1964);
E. Gombrich: Kunst u. Illusion (a. d. Engl., 21986).
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Il|lu|si|o|nịs|mus, der; -: 1. (Philos.) die Objektivität der realen Welt, der Wahrheit, Schönheit, Sittlichkeit als Schein erklärende philosophische Anschauung: der I. Schopenhauers; Die Opposition wird die Entspannungspolitik ... als Traumtänzerei und I. (seltener; illusionäre Vorstellung) verteufeln (Spiegel 3, 1980, 27). 2. (Kunstwiss.) illusionistische [Bild]wirkung: Von den bald hinreißenden, bald langweiligen Erträgen dieser einansichtigen Welterkundungen berichten die Wände der Gemäldegalerien. Hier herrscht der malerische I. des Staffeleibildes (Woche 19. 12. 97, Extra 16).
Universal-Lexikon. 2012.