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Hornussen
Họr|nus|sen 〈[-nu:s-] n.; -s; unz.; schweiz.〉 schlagballähnl. Spiel; oV 〈Standarddt.〉 Hornußen

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Họrnussen
 
[zu schweizerisch Hornuss »Hornisse« (wegen des summenden Tones, den die Scheibe beim Flug erzeugt)], volkstümliches schweizerisches Schlag- und Abfangspiel, ausgetragen zwischen zwei Mannschaften in mehreren Durchgängen. Ziel der jeweils schlagenden Mannschaft ist es, eine eiförmige Scheibe (Hornuss; meist aus Kunststoff; Gewicht 76-78 g, Dicke 31 mm, Durchmesser 62 mm) mittels eines biegsamen Steckens aus Metall oder Kunststoff (Länge 2,2-2,5 m, Gewicht 220-290 g) von einem eisernen Abschussbock aus in das 100 m entfernt liegende, in Felder eingeteilte Spielfeld (Ries; Länge 280 m, Breite vorn 8, hinten 14 m) zu schlagen. An den Seiten des Feldes stehen die Spieler der abfangenden Partei (»Abtuer«). Diese versuchen, den bis zu 300 km/h schnellen Hornuss mit Abfangbrettern (Schindeln, Schaufeln) wegzuschlagen (»abzutuen«), ehe er in das Ries fällt. Jeder auf den Boden des Spielfeldes gelangte, nicht abgetane Hornuss gilt als Strafpunkt für die abfangende Mannschaft. - 1902 wurde der Eidgenössische Hornusserverband (EHV; gegründet 1902, Sitz: Bäriswil [Kanton Bern]) gegründet. Seit 1903 werden eidgenössische Hornusserfeste durchgeführt (jetzt alle drei Jahre). Dabei ermittelt man den Schlägerkönig und in neun Stärkeklassen die besten Gesellschaften. Verwandt ist das Hornussen u. a. dem französischen Mailspiel, dem Tzan im Aostatal und dem Mazza in Graubünden.

Universal-Lexikon. 2012.