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Hermandad
Her|man|dad 〈f.; -; unz.〉 altkastilisches Städtebündnis

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Hermandad
 
[ɛrman'ȓaȓ; spanisch »Bruderschaft«], Bezeichnung für die seit dem 13. Jahrhundert geschlossenen Bündnisse der kastilischen und aragonesischen Städte zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit, meist gegen den Adel, gelegentlich auch gegen die Krone gerichtet. Königin Isabella I., die Katholische, vereinigte 1476 die Städte Kastiliens in der mit großen Vorrechten ausgestatteten »Heiligen Hermandad« (Santa Hermandad), die Ferdinand II., der Katholische, 1488 auch in Aragonien als staatliche Einrichtung zur Aufrechterhaltung des Landfriedens gegen den Adel einführte. 1498 wurde die Heilige Hermandad faktisch aufgehoben und zerfiel wieder in lokale Bruderschaften, die sich im 16. Jahrhundert zu einer Art von Landpolizei mit beschränkten Gerichtsbefugnissen entwickelten. In der Tradition der Hermandad steht seit 1844 die Guardia civil.
 

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Her|man|dad [span.: ɛrman'daȓ], die; - [span. (Santa) Hermandad = (Heilige) Bruderschaft, zu: hermano = Bruder < lat. germanus]: a) (im ausgehenden Mittelalter) Bündnis kastilischer u. aragonesischer Städte gegen Übergriffe des Adels u. zur Wahrung des Landfriedens; b) (früher) Gendarmerie in Spanien: *die heilige H. (veraltet iron.; die Polizei).

Universal-Lexikon. 2012.