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Enthalpie
En|thal|pie 〈f. 19; unz.; Phys.〉 thermodynamische Zustandsfunktion, welche auf die innere Energie eines Systems zurückgreift [<grch. en „innerhalb“ + thalpos „Wärme“]

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En|thal|pie [griech. enthálpein = darin erwärmen], die; -, …pi|en; Formelzeichen: H, (als Aktivierungsenthalpie:) Δ H; Syn.: Gibbs-Wärmefunktion, (veraltet:) Wärmeinhalt: eine in der Einheit Joule angegebene thermodynamische Zustandsfunktion H = U + p · V. Die E. stellt eine Beziehung her zwischen der inneren Energie (U) eines Stoffsystems u. der Wärme (Q) bzw. der Volumenarbeit (Expansion oder Kompression mit p = Druck u. V = Volumen), die von diesem System mit der Umgebung ausgetauscht wird. Enthalpieänderungen werden beobachtet bei Phasenumwandlungen (Schmelz-E., Verdampfungs-E., Kondensations-E. usw.), Lösungs- u. Mischungsvorgängen (Lösungs-E., Mischungs-E.) u. bei chem. Reaktionen (Reaktions-E., vgl. endotherm u. exotherm). Von der E. ist die sog. freie Enthalpie ( Gibbs-Energie) zu unterscheiden, die um den Betrag T · S kleiner ist (T = Temp., S = Entropie).

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En|thal|pie , die; -, -n [zu griech. enthálpein = darin erwärmen]:
a) (Physik) bei konstantem Druck vorhandene Wärme;
b) (Meteorol.) gesamte in der feuchten Luft vorhandene Wärmeenergie.

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Enthalpie
 
[zu griechisch enthálpein »darin erwärmen«] die, -, gịbbssche Wärmefunktion, Formelzeichen H, energieartige, von J. W. Gibbs eingeführte thermodynamische Zustandsgröße (Zustandsfunktion), definiert als Summe von innerer Energie U und Verdrängungsenergie (Ausdehnungsarbeit) p V eines Systems vom Volumen V, das unter dem Außendruck p steht: H = U + p V. Sie ist eine Funktion des Druckes p, der Entropie S sowie (bei Stoffgemischen oder Mehrphasensystemen) der Stoffmengen ni der chemischen Komponenten und der verschiedenen Phasen (i = 1, 2,. .., n), sodass für Enthalpieänderungen ΔH = TΔS + V Δp + ΣμiΔni gilt (μi = chemische Potenziale). Bei genügend langsamer und daher reversibler isobarer Prozessführung (d. h. bei einem unter konstantem Druck ablaufenden Prozess) ist die Änderung der Enthalpie gleich der vom System mit der Umgebung ausgetauschten Wärmemenge ΔrQ = TΔS, speziell bei isobaren Phasenumwandlungen wie Schmelzen, Verdampfen, Kondensieren, Sublimieren gleich der latenten Phasenumwandlungswärme (diese bezeichnet man daher auch als Schmelzenthalpie, Verdampfungsenthalpie, Kondensationsenthalpie oder Sublimationsenthalpie), bei chemischen Reaktionen gleich der Reaktionsenthalpie (Reaktion). Enthalpieänderungen werden mit Kalorimetern gemessen. Beim Joule-Thomson-Effekt bleibt die Enthalpie konstant. - Die Enthalpie hat technische Bedeutung bei der Berechnung von Wärmekraftmaschinen und wird in der Praxis meist als Maß für den Energieinhalt eines Systems verwendet (Mollier-Diagramm). Bei Verwendung der inneren Energie müsste nicht bei konstantem Druck, sondern bei konstantem Volumen gemessen werden, was bei Flüssigkeiten und Festkörpern große experimentelle Schwierigkeiten bereitet. Von der Enthalpie zu unterscheiden ist die freie Enthalpie G, die vom Druck p und der Temperatur T des Systems abhängt.

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En|thal|pie, die; - [zu griech. enthálpein = darin erwärmen]: a) (Physik) bei konstantem Druck vorhandene Wärme; b) (Met.) die gesamte in der feuchten Luft vorhandene Wärmeenergie.

Universal-Lexikon. 2012.