(körperliche oder geistige) Reifungsverzögerung
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Re|tar|da|ti|on 〈f. 20〉
1. 〈geh.〉 Verzögerung, Verlangsamung
2. 〈Mus.〉 Verzögerung der oberen Stimme gegenüber der unteren
● \Retardation in der Entwicklung 〈Biol.〉 [<lat. retardatio „Verzögerung“; → retardieren]
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Re|tar|da|ti|on, die; -, -en [frz. retardation < lat. retardatio, zu: retardare, ↑ retardieren] (bildungsspr.):
Verzögerung, Verlangsamung eines Ablaufs, einer Entwicklung; Entwicklungsverzögerung.
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Retardation
[lateinisch-französisch, zu lateinisch retardare »verzögern«] die, -/-en,
1) allgemein: Verzögerung, Verlangsamung (eines Ablaufs, einer Entwicklung).
2) Anthropologie: die Verlängerung des Jugendstadiums beim Menschen im Vergleich zu Tieren. Retardation ist ein wesentliches Artmerkmal des Menschen und ein wichtiger Evolutionsfaktor in der menschlichen Stammesgeschichte. Diese »Verjugendlichung« vermeidet spezialisierte (tierische) Endstadien, trägt damit zur »Generalisierung« des menschlichen Artbildes bei und verlängert das kindlich-jugendliche Lernalter. Die lebenslange Erhaltung des »kindlichen Neugierstadiums« beim Menschen ist nach K. Lorenz eine Wurzel seines Strebens nach ständiger Wissensvermehrung.
3) Medizin und Psychologie: die körperliche und/oder psychisch-geistige Entwicklungsverzögerung (v. a. der Intelligenzentfaltung) im Verhältnis zur Altersnorm. Die Ursachen können u. a. kulturbedingt, im individuellen Entwicklungsverlauf oder auch in psychischen Störungen (v. a. durch Milieuschädigungen und erzieherischen Fehlhaltungen), Behinderungen, Krankheiten, hirnorganische Schäden begründet sein.
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Re|tar|da|ti|on [re...], die; -, -en [frz. retardation < lat. retardatio, zu: retardare, ↑retardieren] (bildungsspr.): Verzögerung, Verlangsamung eines Ablaufs, einer Entwicklung; Entwicklungsverzögerung.
Universal-Lexikon. 2012.