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Brọnnen,
1) Arnolt, eigentlich Arnold Brọnner, österreichischer Schriftsteller, * Wien 19. 8. 1895, ✝ Berlin 12. 10. 1959, Vater von 2); gehörte nach dem Ersten Weltkrieg mit B. Brecht zur Gruppe der expressionistischen Bühnenavantgardisten in Berlin, wo 1920 die Aufführung seines Dramas »Vatermord«, zu dem Brecht die Regieanweisungen schrieb, einen Theaterskandal auslöste. Anarchische und erotische, dann auch politisch-aktuelle Motive bestimmen sein Werk. Bronnen wechselte zeitweise zur extremen Rechten, war Dramaturg bei der Ufa und der Reichsrundfunkgesellschaft bis zum Berufsverbot 1937; 1945-50 Redakteur der Tageszeitung »Neue Zeit« in Linz, später Theaterkritiker in Berlin (Ost).
Weitere Werke: Dramen: Geburt der Jugend (1922); Exzesse (1923); Katalaunische Schlacht (1924); Rheinische Rebellen (1925); Ostpolzug (1926, Monodrama); Michael Kohlhaas (1929, neu bearbeitet 1948); Sonnenberg (1934); Gloriana (1941); Die Kette Kolin (1950); Die jüngste Nacht (1952).
Romane und Erzählungen: Die Septembernovelle (1923); Film und Leben der Barbara la Marr (1928); O. S. (1929, Oberschlesienroman); Roßbach (1930); Kampf im Äther (1935); Aisopos. Sieben Berichte aus Hellas (1956).
Autobiographisches: a. b. gibt zu protokoll (1954); Deutschland - kein Wintermärchen (1956); Tage mit Bertolt Brecht (herausgegeben 1960).
K. Schröter: Lit. u. Zeitgeschichte (1970).
2) Barbara, Schriftstellerin, * Berlin 19. 8. 1938, Tochter von 1); Journalistin, Jugend- und Sachbuchautorin und Erzählerin, besonders mit dem autobiographischen Roman »Die Tochter« (1980), einer Auseinandersetzung mit ihrem Vater; weitere Romane: »Die Überzählige« (1984), »Die Briefstellerin« (1986), »Liebe um Liebe« (1989), »Donna Giovanna« (1992).
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Universal-Lexikon. 2012.