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Bienengift
Bie|nen|gift 〈n. 11; unz.〉 Absonderung aus der Giftdrüse der Honigbienen, Heilmittel gegen Rheumatismus u. a. Krankheiten

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Bienengift,
 
Sekret aus den Giftdrüsen der weiblichen Honigbiene (Apis mellifica), das beim Stechen in die Wunde entleert wird. Das Bienengift ist hochwirksam; bereits 0,5 μl des Giftes führen zu den bekannten Symptomen: ein etwa fünf Minuten andauernder Schmerz, Schwellung und Jucken nach einigen Stunden. Der Hauptbestandteil Melittin verursacht den starken Schmerz, der vermutlich durch vom Membranpotenzial abhängige Wechselwirkungen mit der Membran entsteht, während die Schwellung auf die Wirkung der Phospholipasen und der Hyaluronidase zurückgeführt wird (lytische Zerstörung der Zellen und Bildung von Ödemen). Das Bienengift zeigt eine von den Giften anderer Hautflügler (Hymenoptera) stark abweichende Zusammensetzung; Melittin kommt offensichtlich nur im Gift der Honigbienen (Gattung Apis) vor. - Bienengift wird seit dem Altertum v. a. zur Reizkörpertherapie gegen Muskelrheumatismus, Neuralgien und Gelenkbeschwerden angewendet; die Wirkung beruht vermutlich auf der Anregung von Hypophyse und Nebennierenrinde (ACTH- beziehungsweise Cortison-Ausschüttung). Gewonnen wird das Gift (je Stich etwa 0,3 mg), indem man die Biene in eine spezielle Unterlage stechen lässt und es anschließend extrahiert und reinigt; Anwendung v. a. in Form von Salben und Einreibungen.
 

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Bie|nen|gift, das <o. Pl.>: Absonderung aus der Giftdrüse der Honigbiene (bes. als Heilmittel gegen rheumatische Erkrankungen).

Universal-Lexikon. 2012.