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Assemblée

 

[asã'ble; französisch eigentlich »zusammengefügt«] die, -/...'ble |en, Versammlung, in Frankreich Bezeichnung besonders für Volksvertretungen und öffentlichen Körperschaften. Assemblée du clergé hieß im 16.-18. Jahrhundert eine Versammlung von je zwei Bischöfen und zwei Priestern aus jeder der 17 Kirchenprovinzen Frankreichs, die alle zehn Jahre zur Ordnung der weltlichen Angelegenheiten der französischen Kirche zusammentrat. - Während der Französischen Revolution ging aus den Generalständen im Juni 1789 die Assemblée nationale, die Nationalversammlung hervor, im Juli die Assemblée nationale constituante, die Verfassunggebende Nationalversammlung. 1791 bis September 1792 folgte die Assemblée nationale législative, die Gesetzgebende Nationalversammlung. Nach der Februarrevolution 1848 beschloss eine Assemblée constituante die neue Verfassung Frankreichs, in der einer Assemblée législative die gesetzgebende Gewalt übertragen war. Nach dem Sturz Napoleons III. trat 1871 eine Assemblée nationale in Bordeaux, dann in Versailles zusammen, die 1875 die Verfassungsgesetze der Dritten Republik beschloss. Das Parlament bestand aus Deputiertenkammer und Senat, die jedoch zur Entscheidung über Verfassungsänderungen und zur Wahl des Präsidenten unter der Bezeichnung Assemblée nationale gemeinsam tagten. Die Assemblée constituante vom Juni 1946 schuf eine neue Verfassung; seit der Vierten Republik wird die Abgeordnetenkammer Assemblée nationale genannt.