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Stierkampf
Stier|kampf ['ʃti:ɐ̯kampf̮], der; -[e]s, Stierkämpfe ['ʃti:ɐ̯kɛmpf̮ə]:
in einer Arena stattfindender, nach festen Regeln ablaufender Schaukampf mit einem Stier:
sich einen Stierkampf ansehen.

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1-33 der Stierkampf (die Corrida)
1 die Spielszene
2 der Nachwuchstorero (Novillero)
3 die Stierattrappe
4 der Nachwuchsbanderillero
5 die Stierkampfarena (Plaza de toros) [Schema]
6 der Haupteingang
7 die Logen f
8 die Sitzplätze m
9 die Arena (der Ruedo)
10 der Eingang der Stierkämpfer m
11 der Einlass der Stiere m
12 die Abgangspforte für die getöteten Stiere m
13 die Schlachterei
14 die Stierställe m
15 der Pferdehof
16 der Lanzenreiter (Picador, Pikador)
17 die Lanze
18 das gepanzerte Pferd
19 der stählerne Beinpanzer
20 der runde Pikadorhut
21 der Banderillero, ein Torero m
22 die Banderillas f (die Wurfpfeile m)
23 die Leibbinde
24 der Stierkampf
25 der Matador, ein Torero m
26 das Zöpfchen, ein Standesabzeichen n des Matadors m
27 die Capa (der rote Umhang des Stierkämpfers)
28 der Kampfstier (Ктel toroКр)
29 der Stierkämpferhut
30 das Töten des Stiers m (die Estocada, Estoque)
31 der Matador bei Wohltätigkeitsveranstaltungen f [ohne Tracht f]
32 der Degen (die Espada)
33 die Muleta
34 das Rodeo
35 der Jungstier
36 der Cowboy
37 der Stetson (Stetsonhut)
38 das Halstuch
39 der Rodeoreiter
40 das Lasso

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Stier|kampf 〈m. 1uKampf mit einem Stier in der Arena nach strengen Regeln (bes. in Spanien u. Portugal als Volksbelustigung)

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Stier|kampf, der:
bes. in Spanien u. Südamerika beliebte Darbietung (in einer Arena), bei der nach bestimmten Regeln ein Stierkämpfer [od. eine Stierkämpferin] einen Kampfstier zum Angriff reizt [u. ihn dann tötet]; Corrida.

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Stierkampf,
 
Tauromachie [griechisch], in einer Arena nach strengen Regeln ausgetragener Schaukampf von Menschen gegen Stiere; beliebt v. a. in Spanien, Portugal, Südfrankreich und Lateinamerika. Die spanische Form des Stierkampfs (Corrida de toros) wird v. a. zu Fuß (daneben auch zu Pferde) ausgeführt und endet mit dem Tod des Tieres. Bei der portugiesischen Form (Tourada) wirken gleichfalls Reiter zu Pferd mit sowie Stierfänger (Forcados), die zuletzt den Stier durch Sprung zwischen die Hörner und Ergreifen am Schwanz einfangen; dann wird er aus der Arena entlassen, gewöhnlich anschließend geschlachtet. In Südfrankreich gibt es ebenfalls den unblutigen Stierkampf (Prix de la cocarde), bei dem viele in der Arena anwesende Kämpfer versuchen, dem Stier Papierblumen, die er zwischen den Hörnern trägt, zu entreißen, wenn der Stier sie von vorn angreift.
 
Der spanische Stierkampf wird durch den feierlichen Einzug (Paseo) der Stierkämpfergruppe in reichen Kostümen in der Tradition des 17. Jahrhunderts in die Arena eröffnet; als Letzte folgen die uniformierten Diener (Chulos, Tuchschwenker). Im ersten Gang (Salida del toro) wird der Stier von den Helfern (Peones) mit einem oft roten Mantel (Capa) gereizt und durch die Arena gejagt. Im Lanzenkampf (Suerte de varas) versucht der berittene Picador (portugiesisch Cavaleiro) dem anstürmenden Stier Lanzenstiche zwischen den Schulterblättern beizubringen. Nach dem zweiten Stich beginnt die »Suerte de banderillas«, in der die drei Banderilleros je zwei mit Bändern geschmückte und mit Widerhaken versehene Spieße (Banderillas) von vorn in den Nacken des Stieres stoßen. Dem Stier tritt dann der Espada (Torero) mit einem etwa 90 cm langen, starken Stoßdegen und einem an einem Stock befestigten roten Tuch (Muleta) entgegen. Mit ihm reizt er den Stier zu einer bestimmten Reihe von Passagen (Pases). Im letzten Kampfabschnitt (Tercio) muss der Torero dem Stier den Degen frontal zwischen die Schulterblätter stoßen (Estocada); geht der Stier danach nur in die Knie, so erhält er vom Matador (»Töter«) den Gnadenstoß, den der portugiesische Espada meist nur vortäuscht. - Die spanischen Stierkämpfe finden von Ostern bis Oktober an allen Sonn- und Feiertagen statt. - Die ablehnende Haltung von Tierschützern, auch in den Ländern mit Stierkampftradition, gegenüber dem Stierkampf hat seiner Popularität bisher keinen entscheidenden Abbruch getan.
 
Geschichte:
 
Der Stierkampf hat seine Wurzeln vermutlich in unblutigen Stierspielen, die für die Induskultur, Kreta und Ägypten belegt zu sein scheinen, der spanische Stierkampf vielleicht aber auch in den Stierspielen des Reiches von Tartessos. Unter Philipp II. (1556-98) waren Stierkämpfe weit verbreitet, obwohl Papst Pius V. sie verbot. 1830 errichtete Ferdinand VII. in Sevilla eine Schule für Stierkämpfer. Der Stierkampf ist oft in Kunst (F. de Goya, P. Picasso u. a.) und Literatur (z. B. bei E. Hemingway, H. de Montherlant) dargestellt worden.
 
Literatur:
 
G. Hensel u. H. Lander: S. in Wort u. Bild (31987);
 L. Rollhäuser: Toros, Toreros (1990);
 K. Braun: Der Tod des Stiers. Fest u. Ritual in Spanien (1997).

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Stier|kampf, der: bes. in Spanien u. Südamerika beliebte Darbietung (in einer Arena), bei der nach bestimmten Regeln ein Stierkämpfer [od. eine Stierkämpferin] einen Kampfstier zum Angriff reizt [u. ihn dann tötet]; Corrida.

Universal-Lexikon. 2012.