Akademik

Retorte
Re|tor|te [re'tɔrtə], die; -, -n:
1. kugeliges Gefäß für chemische Untersuchungen, Reaktionen o. Ä.:
in dieser Retorte wird gerade destilliert.
2. aus der Retorte (ugs.): [als Ersatz für etwas Natürliches, Echtes] auf künstliche Weise hergestellt, geschaffen:
eine Stadt aus der Retorte; diese Lebensmittel sind aus der Retorte.

* * *

Re|tọr|te 〈f. 19
1. birnenförmiges Glasgefäß mit langem, abgebogenem Hals zum Destillieren
2. mit Ableitungsrohr versehener, geschlossener, eiserner Kessel zur trockenen Destillation von Kohle, Holz u. a. Stoffen
● aus der \Retorte 〈fig.; umg.〉 künstlich erzeugt, hergestellt [<lat. retorta „die Zurückgedrehte“, Fem. des Part. Perf. von retorquere „zurückdrehen, verdrehen, umändern“]

* * *

Re|tọr|te [lat. retorquere, retortum = zurückdrehen], die; -, -n: im historischen Sinn Bez. für bauchige Glas- oder Keramikgefäße mit langem nach unten gebogenem, sich verjüngendem Hals, die in chem. u. pharm. Laboratorien zum Destillieren benutzt wurden. Heute in der chem. Industrie benutzte R. sind mit keramischem Material ausgekleidete, von außen beheizte Öfen für Schwel-, Verkokungs-, Röstprozesse u. dgl.

* * *

Re|tọr|te , die; -, -n [mlat. retorta = die Zurückgedrehte, zu lat. retortum, 2. Part. von: retorquere = rückwärtsdrehen; nach dem gedrehten Hals] (Chemie):
a) kugeliges Glasgefäß mit einem langen, am Ansatz schräg abwärtsgebogenen, sich verjüngenden Hals (zum Destillieren von Flüssigkeiten):
aus der R. (ugs., oft abwertend; [als Ersatz für etw. Natürliches, Echtes, Gewachsenes] auf künstliche Weise hergestellt, geschaffen: eine Stadt aus der R.);
b) (in der Industrie verwendeter) mit feuerfestem Material ausgekleideter [kesselförmiger] Behälter, in dem chemische Reaktionen ausgelöst werden.

* * *

Retọrte
 
[französisch, von mittellateinisch retorta, eigentlich »die rückwärts Gedrehte«] die, -/-n,  
 1) Chemie: früher in chemischen Laboratorien und Apotheken für Destillationen verwendeter Glas- oder Metallkolben mit nach unten gebogenem, zum Ende verjüngtem Ableitungsrohr. Die Retorte ist noch Symbol für »chemische Tätigkeit«, obwohl heute andere Apparaturen zur Destillation verwendet werden.
 
 2) Technik: Retọrten|ofen, in der chemischen Industrie Bezeichnung für zylindrische oder flache, längliche (horizontal, schräg oder vertikal angeordnete) Reaktionsbehälter, die innen mit feuerfestem Material ausgekleidet sind und von außen beheizt werden; u. a. zur Gaserzeugung aus Kohle verwendet.
 

* * *

Re|tọr|te, die; -, -n [mlat. retorta = die Zurückgedrehte, zu lat. retortum, 2. Part. von: retorquere = rückwärts drehen; nach dem gedrehten Hals] (Chemie): a) kugeliges Glasgefäß mit einem langen, am Ansatz schräg abwärts gebogenen, sich verjüngenden Hals (zum Destillieren von Flüssigkeiten): *aus der R. (ugs., oft abwertend; [als Ersatz für etw. Natürliches, Echtes, Gewachsenes] auf künstliche Weise hergestellt, geschaffen): Brasilia - eine Stadt aus der R.; diese Lebensmittel sind, kommen aus der R.; b) (in der Industrie verwendeter) mit feuerfestem Material ausgekleideter [kesselförmiger] Behälter, in dem chemische Reaktionen ausgelöst werden.

Universal-Lexikon. 2012.