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Deponie
De|po|nie [depo'ni:], die; -, Deponien [depo'ni:ən]:
Platz, große Anlage für Haushalts-, Industriemüll o. Ä.:
die Müllwagen fahren zur Deponie.
Zus.: Mülldeponie, Sondermülldeponie.

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De|po|nie 〈f. 19
1. Stelle zum Ablagern u. Verscharren von Müll (Müll\Deponie)
2. das Ablagern von Müll
● geordnete, wilde \Deponie

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De|po|nie [lat. deponere = absetzen, niederlegen, weglegen], die; -, …ni|en: bes. Gelände zur Endlagerung von – der Abfallverwertung nicht mehr zuführbarem – kommunalem Abfall u. Hausmüll oder von Sondermüll aus Industrie u. Gewerbe.

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De|po|nie , die; -, -n:
1. Mülldeponie, Müll-, Schuttabladeplatz:
zentrale -n.
2. das Ablagern von Müll, Schutt o. Ä.

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Deponie
 
die, -/...'ni|en, Mülldeponie, Ablagerungsort von Abfällen. Deponien werden v. a. zur Beseitigung von Hausmüll und hausmüllähnlichem Gewerbeabfall (Hausmülldeponie), Sonderabfall (Sonderabfalldeponie), kommunalem Klärschlamm sowie Erdaushub einschließlich Bauabfall genutzt. Vorläufer der Deponie sind die bereits aus vorgeschichtlicher Zeit bekannten Abfallgruben sowie die bis in die 70er-Jahre oft von den Gemeinden betriebenen (ungeordneten) Müllabladeplätze oder die »wilden« Müllkippen. Mit In-Kraft-Treten des Abfallbeseitigungsgesetzes von 1972 wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Anzahl der damals rd. 50 000, meist ungeordneten Müllabladeplätze, die teilweise als Altlasten große Probleme verursachen, drastisch verringert. Heute (1995) werden in den alten Bundesländern nur noch 260 zentrale, geordnete Hausmülldeponien betrieben. In den neuen Bundesländern gab es vor der deutschen Wiedervereinigung noch mehr als 10 000 ungeordnete Müllabladeplätze, derzeit werden davon noch etwa 280 als geordnete Hausmülldeponien weitergeführt.
 
Um die Ausbreitung von Schadstoffen zu verhindern, gilt bei der Errichtung von Deponien das Multibarrierenkonzept. Dabei stellt eine erste Barriere die sorgfältige Standortwahl nach hydrologischen und geotechnischen Gesichtspunkten dar, eine zweite wird durch ein wirksames Abdichtungssystem von Sohle, Wänden und Oberfläche errichtet, und als weitere Barriere dient die Erfassung und Ableitung von Sickerwasser und Deponiegas.
 
Deponien werden nach ihrer Form in Grubendeponien und Haldendeponien eingeteilt. Während bislang die Form der Grubendeponie überwog, werden wegen ihrer umwelttechnischen Nachteile (schwierige Abdichtung der Wände, ständiges Abpumpen des Sickerwassers von der Sohle) zunehmend Haldendeponien errichtet. - Nach der Betriebsform werden Deponien in Verdichtungs-, Rotte-, Ballen-, Inert-, Mono- sowie Sonderabfalldeponien unterschieden. Bei den Verdichtungsdeponien werden in der Regel unbehandelte Siedlungsabfälle in aufeinander folgenden Schichten von etwa 2 m Mächtigkeit aufgebracht und mit Kompaktoren verdichtet. Bei der Rottedeponie lässt man den zuvor verkleinerten Müll zunächst in Mieten verrotten. Nach Abschluss der Rotte wird der Müll verdichtet. In verschiedenen Ländern (z. B. Japan) wird die Verpressung des Mülls zu Ballen praktiziert. Dies verringert die Transportkosten zur Deponie, wo die Ballen mit Radladern zu einer Ballendeponie gestapelt werden. In der Inertdeponie werden nur mineralisierte (inerte) Materialien ohne auslaugbare Schadstoffe (z. B. Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen) abgelagert. Ziel der Abfallpolitik ist es, den Anteil der Inertdeponien gegenüber anderen Betriebsformen der Deponien zu erhöhen. Bei der Deponierung von Sonderabfall wird zwischen oberirdischen Deponien und Untertagedeponien unterschieden. An beide werden in der TA Abfall besondere Anforderungen gestellt. Besonders gefährlicher Sondermüll, wie PCB-haltige Abfälle, dürfen nur als Untertagedeponie deponiert werden. Hierbei müssen sie aufgrund ihrer Gefährlichkeit sowie der in Zukunft durch weiterentwickelte Technologien eventuell gegebenen Möglichkeit einer Aufbereitung grundsätzlich rückholbar gelagert werden.
 
Derzeit ist die Deponierung von Abfällen die vorherrschende Methode zur Abfallbeseitigung. Die an öffentlichen Anlagen gelieferten Abfälle werden in den alten Bundesländern zu rd. 86,7 %, in den neuen zu 96 % deponiert, doch zeichnet sich aufgrund einer geänderten Abfallpolitik und eines gestiegenen Umweltbewußtseins ein Rückgang der Deponierung zugunsten anderer Techniken, wie der Müllverbrennung, der Pyrolyse von Abfällen, der Kompostierung und dem Recycling von im Abfall enthaltenen oder getrennt gesammelten Wertstoffen, ab.
 
Literatur:
 
V. Gossow: Umwelt- u. Entsorgungstechnik. Entsorgungspraxis, Bau- u. Verfahrenstechnik (21993);
 B. Bilitewski u. a.: Abfallwirtschaft. Eine Einf. (21994).

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De|po|nie, die; -, -n: 1. Mülldeponie, Müll-, Schuttabladeplatz: zentrale -n. 2. das Ablagern von Müll, Schutt o. Ä.: Sorge bereitet den Betreibern der vom Verfahren her neuartigen Anlage nur noch die D. der entwässerten Filterschlämme (Neue Presse 6. 2. 85, 12).

Universal-Lexikon. 2012.