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ur|bar ['u:ɐ̯ba:ɐ̯]:in der Wendung urbar machen: zur landwirtschaftlichen Nutzung geeignet machen:
ein Stück Land urbar machen.
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ur|bar 〈Adj.〉 anbaufähig, nutzbar, pflügbar ● er macht Boden, Land, Wald \urbar
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ur|bar [aus dem Niederd., zu mniederd. orbor, orbar = Ertrag, Nutzen, Vorteil (vgl. mhd. urbar = zinstragendes Grundstück), zu mhd. erbern, ahd. urberan = hervorbringen, zu mhd., ahd. ur- in der Grundbed. »aus, von – her«, eigtl. = ertragreich]:
in der Wendung etw. u. machen ([Land] durch Rodung, Be- od. Entwässerung o. Ä. zur landwirtschaftlichen Nutzung geeignet machen; ↑ kultivieren 1: ein Moor u. machen).
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Urbar
[mittelhochdeutsch urbar, urbor »Zins tragendes Grundstück«, zu erbern, althochdeutsch urberan »hervorbringen«] das, -s/-e, im Mittelalter 1) die Einkünfte aus Grund und Boden, 2) das Grundstück selbst, 3) das in Listen- oder Buchform angelegte Verzeichnis dieser Einkünfte und Güter (Urbarium, »Salbuch«, »Lagerbuch«, französisch censier, polyptique). Urbare wurden angelegt für die Wirtschaftsführung und Verwaltung, seit dem 9. Jahrhundert v. a. von Klöstern und Bistümern, seit dem 12./13. Jahrhundert auch von weltlichen Landesherren, denen sie zum Ausbau und zur Festigung der Herrschaft dienten. Urbare zählen zu den wichtigsten Quellen der Rechts-, Verfassungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Siedlungsgeschichte.
G. Richter: Lagerbücher- oder U.-Lehre (1979).
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Ur|bar [auch: 'u:ɐ̯ba:ɐ̯], das; -s, -e [mhd. urbar, urbor = zinstragendes Grundstück, Einkünfte, Rente, zu: erbern, ahd. urberan, ↑urbar]: mittelalterliches Güter- u. Abgabenverzeichnis großer Grundherrschaften, Grundbuch.
Universal-Lexikon. 2012.