Akademik

schlingen
in eine Schleife legen; in Schleifen legen

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1schlin|gen ['ʃlɪŋən], schlang, geschlungen:
a) <tr.; hat etwas um etwas legen bzw. [mehrfach] um etwas herumwickeln:
sie hatte ein Tuch lose um den Hals geschlungen.
Syn.: binden, wickeln.
b) <+ sich> sich um etwas [herum]winden:
die Pflanze schlingt sich um die Stäbe des Geländers.
Syn.: sich ranken, sich ringeln, sich schlängeln.
Zus.: umschlingen.
  2schlin|gen ['ʃlɪŋən], schlang, geschlungen:
<tr.; hat gierig und hastig essen:
er schlang seine Suppe; <auch itr.> schling nicht so!

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schlịn|gen1 〈V. tr. 221; hat
1. kreisförmig od. in Windungen legen
2. flechten, verflechten, lose knüpfen, verknüpfen
● sich ein Band durchs Haar \schlingen; eine Schnur, ein Band um etwas \schlingen; die Pflanzen \schlingen sich um den Baum, um die Laube; die Arme um jmdn., um jmds. Hals \schlingen jmdn. umarmen; die Schlange schlingt sich um ihr Opfer [<mhd. slingen <ahd. slingan „hin u. her schwingen; winden, flechten“, zu idg. *slenk- „sich winden“]
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schlịn|gen2 〈V. intr. 221; hat
1. schlucken
2. gierig essen, hinunterschlingen
[<mhd. (ver)slinden <ahd. (fer)slintan, got. (fra)slindan „verschlingen“, eigtl. „hinuntergleiten lassen“; zu idg. *slendh- „gleiten“]

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1schlịn|gen <st. V.; hat [mhd. slingen, ahd. slingan = hin und her ziehend schwingen; winden, flechten, auch: sich winden, kriechen, schleichen]:
1.
a) um etw. winden od. legen [u. die Enden verknüpfen od. umeinanderlegen]:
einen Schal um den Hals s.;
b) (Arme, Hände) fest um jmdn., etw. legen:
die Arme um jmdn., um jmds. Hals s.;
c) <s. + sich> sich um etw. herumschlingen, winden:
Efeu schlingt sich um den Baumstamm.
2. in etw. flechten:
Bänder ins Haar s.
3. durch Umeinanderwinden u. Verknüpfen (der Enden einer Schnur, eines Bandes o. Ä.) herstellen:
einen Knoten s.
4. umeinanderwinden u. verknüpfen:
die Enden eines Seils zu einem Knoten s.
2schlịn|gen <st. V.; hat [mhd. (ver)slinden, ahd. (far)slintan, im Frühnhd. mit 1schlingen lautlich zusammengefallen, H. u., viell. eigtl. = gleiten lassen]:
([gierig], hastig,) ohne [viel] zu kauen, essen, das Essen herunterschlucken:
er schlang seine Suppe in großer Hast;
<auch ohne Akk.-Obj.:> er kaut nicht, er schlingt nur.

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1schlịn|gen <st. V.; hat [mhd. slingen, ahd. slingan = hin und her ziehend schwingen; winden, flechten, auch: sich winden, kriechen, schleichen]: 1. a) um etw. winden od. legen [u. die Enden verknüpfen od. umeinander legen]: einen Schal um den Hals, ein Tuch um den Kopf, die Schulter s.; eine Kordel um das Paket s.; Das Tau wurde um einen Steinpflock und ... um einen Baum geschlungen (Klepper, Kahn 198); Die weiten Ärmel seines ... Hemdes ... hatte der Jüngling sich um die Hüften geschlungen (Th. Mann, Joseph 62); b) (Arme, Hände) fest um jmdn., etw. legen: die Arme um jmdn., um jmds. Hals s.; sie saß ... reglos auf ihrem Bett, die Hände um die Knie geschlungen (Baum, Paris 66); c) <s. + sich> sich um etw. herumschlingen, winden: Efeu schlingt sich um den Baumstamm; die Natter schlingt sich um ihre Beute (umschlingt sie). 2. in etw. flechten: Bänder ins Haar s. 3. durch Umeinanderwinden u. Verknüpfen (der Enden einer Schnur, eines Bandes o. Ä.) herstellen: einen Knoten s. 4. umeinander winden u. verknüpfen: Sinaida mit den blauschwarzen Haaren, die sie im Nacken zu einem glänzenden Knoten geschlungen hatte (Rolf Schneider, November 82). 5. (österr.) mit einem Schlingstich befestigen: ein Knopfloch s.
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2schlịn|gen <st. V.; hat [mhd. (ver)slinden, ahd. (far)slintan, im Frühnhd. mit 1schlingen lautlich zusammengefallen, H. u., viell. eigtl. = gleiten lassen]: ([gierig], hastig,) ohne [viel] zu kauen, essen, das Essen herunterschlucken: Unmengen Süßigkeiten s.; er schlang seine Suppe in großer Hast; die Beute s. (von bestimmten Tieren; ganz herunterschlingen); die wilde und wahllose Art, in der er (= ein Hund) das Futter in sich schlang (fraß; Th. Mann, Herr 124); <auch ohne Akk.-Obj.:> wir tranken und aßen und schlangen, ... denn wir hatten schon seit Tagen nichts Vernünftiges mehr gegessen (Schnurre, Bart 163).
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3schlịn|gen <sw. V.; hat [zu ↑Schlinge] (Fischerei): mit der Drahtschlinge fangen: Holzflößer hatten ihm gezeigt, wie ... Fische geschlingt werden (Lenz, Brot 13).

Universal-Lexikon. 2012.