Graphitstift
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Blei|stift ['blai̮ʃtɪft], der; -[e]s, -e:zum Schreiben und Zeichnen verwendeter Stift:
den Bleistift [an]spitzen.
Syn.: 1Stift, 2Blei.
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Blei|stift 〈m. 1; südwestdt. n. 11〉 Graphitstift mit Holzfassung
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Blei|stift , der [älter nhd. Bley(weiß)stefft]:
den B. [an]spitzen.
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Bleistift,
genauer Graphịtstift, Schreib- und Zeichenstift aus Holz mit eingelegter Graphitmine, die aus Graphit und feinstgemahlenem Ton gepresst und bei 1 000 bis 1 200 ºC gebrannt wird; daneben wird künstlicher Graphit (Elektrographit) verwendet. Bleistifte gibt es auch in Form von Dreh- oder Druckbleistiften mit auswechselbarer Schreibmine. Die Schreibeigenschaften werden durch Eintauchen der Minen nach dem Brennen in Bäder aus erhitzten Fetten, Ölen und Wachsen verbessert. Die Minen werden nach Härtegraden H (englisch hard »hart«), B (black »schwarz«), F (fast »fest«) unterschieden. Kopierstifte und Tintenstifte besitzen Schreibminen, die wasserlöslichen Farbstoffe enthalten; schwarz schreibende enthalten außerdem Graphit, farbig schreibende Kaolin, Speckstein, Wachs u. a. Einfache Farbstifte bestehen aus wasserunlöslichen Pigmenten, die mit Klebstoff gemischt und gepresst, jedoch nicht gebrannt werden.
Im Altertum und frühen Mittelalter kannte man nur runde Scheibchen aus Blei, die als »Reißblei« zum Linienziehen verwendet wurden. Vorläufer des heutigen Bleistifts tauchten im 12. Jahrhundert auf: »Silberstifte« aus einer Legierung von Zinn und Blei. Die ersten Stifte aus geschnittenem Graphit gab es in England um 1500; kurze Zeit später erfand man verschiebbare Holzhüllen. 1565 setzte in England nach Erschließung von Graphitgruben die Fabrikation von Bleistiften ein. Mit der Erschöpfung der Graphitlager (erst im 19. Jahrhundert wurden neue, außereuropäische erschlossen) versuchte man, Graphitstaub mit Schwefel zu strecken (»Bleiweißstangen«). Die moderne Bleistiftherstellung gründet auf der Erfindung von N. J. Conté 1790 in Paris und der des Wieners J. Hardtmuth zur gleichen Zeit.
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Universal-Lexikon. 2012.