Akademik

Mirakel
Wunder; Zeichen

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Mi|ra|kel 〈n. 13; geh.〉
1. Wunder, Mysterium
2. Wunderwerk, Wundertat
[frz.; zu lat. mirari „(be)wundern“]

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Mi|ra|kel, das; -s, - [lat. miraculum = Wunder, zu: mirari = sich wundern]:
1. (geh.) Wunder, wunderbare Begebenheit.
2. Mirakelspiel.

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Mirakel
 
[lateinisch, zu mirari »sich wundern«] das, -s/-, Wunder, wunderbare Begebenheit. Im Heiligenkult und Wallfahrtswesen das Wunder eines Heiligen an dessen Grab- oder Kultstätte. Die Mirakel wurden zu kultpropagandistischen Zwecken in Listen gesammelt (Mirakelbücher) in Nachfolge antiker Praxis (»Iamata« des Äskulap in Epidauros). Sie waren schon Augustinus bekannt. Mirakel bezeichnet auch die dramatisierten Heiligenlegenden (Mirakelspiel).
 
In neuerer Zeit hat die volkskundliche Forschung genauere begriffliche Bestimmungen für Mirakelerzählungen erarbeitet. Danach wird unterschieden zwischen dem Mirakel als integrierendem Bestandteil der Heiligenvita und den zum Teil kompendienartig überlieferten Mirakelberichten im Anschluss an Legendarien, den Zeugnissen von Wundern, die nicht an dem betreffenden Heiligen selbst, sondern auf seine Fürsprache und Hilfe hin geschehen sein sollen. Entsprechend werden die Mirakel der Wallfahrtsorte unterschieden in wunderbare Ereignisse der Ursprungssage und die ersten diese bestätigenden Mirakel sowie solche, die Gläubige am Kultort in späterer Zeit an sich selbst erfahren haben. Vom exemplarischen, wiederholbaren Wunder der Legende unterscheidet sich das Mirakel, darin der Sage vergleichbar, v. a. durch die historisierende Darstellung.
 

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Mi|ra|kel, das; -s, - [lat. miraculum = Wunder, zu: mirari = sich wundern]: 1. (geh.) Wunder, wunderbare Begebenheit: es ist ein M., dass sie mit dem Leben davongekommen ist. 2. Mirakelspiel.

Universal-Lexikon. 2012.