* * *
Dụn|kel|mann 〈m. 2u〉 Mensch mit dunkler Existenz
* * *
Dụn|kel|mann, der <Pl. …männer> (abwertend):
1. zwielichtiger Mensch, der dunkler Machenschaften verdächtigt wird; Drahtzieher.
2. [nach nlat. Epistolae obscurorum virorum = »Dunkelmännerbriefe«, einer satirischen Streitschrift des 16. Jh.s, in der die Unbildung und Rückständigkeit des damaligen Wissenschaftsbetriebes angeprangert wurde] (bildungsspr.) Vertreter des Rückschritts; Feind der Bildung.
* * *
Dunkelmann
Die heutige Bedeutung »zwielichtiger Mensch, den man dunkler Machenschaften verdächtigt; Drahtzieher« und die bereits veraltete »Vertreter des Rückschritts; Bildungsfeind« sind erst zu Anfang des 19. Jh.s entstanden. Das Wort gelangte um 1795 als Lehnübersetzung für das lateinische vir obscurus ins Deutsche. Die »Epistolae obscurorum virorum« - d. h. »Briefe unberühmter Männer«, die so genannten »Dunkelmännerbriefe« - waren eine 1516 von deutschen Humanisten um Ulrich von Hutten verfasste satirische Streitschrift. Sie war so formuliert, als ob sie von scholastischen Theologen gegen die erstarrte spätmittelalterliche Wissenschaft geschrieben worden sei, und sie persiflierte die dünkelhafte Unwissenheit, Heuchelei und Unmoral der fiktiven Schreiber.
* * *
Dụn|kel|mann, der <Pl. ...männer> [2: nach nlat. Epistolae obscurorum virorum = „Dunkelmännerbriefe“, einer satirischen Streitschrift des 16. Jh.s, in der die Unbildung und Rückständigkeit des damaligen Wissenschaftsbetriebes angeprangert wurde] (abwertend): 1. zwielichtiger Mensch, den man dunkler Machenschaften verdächtigt; Drahtzieher: Neben den Journalisten, die ... versuchen, der Vernunft zum Durchbruch zu verhelfen, ... fischen Dunkelmänner im Trüben (Vogelstang Echo 55, 1973, 2). 2. (veraltet) Vertreter des Rückschritts; Feind der Bildung.
Universal-Lexikon. 2012.