Akademik

Zenker
Zẹnker,
 
1) Friedrich Albert Ritter von, Pathologe, * Dresden 13. 2. 1825, ✝ Gut Reppentin (bei Plau) 13. 6. 1898; war ab 1855 Professor in Dresden, ab 1862 in Erlangen; wies die Gefährlichkeit der Trichinenerkrankungen nach und befasste sich mit Staublungenkrankheiten.
 
 2) Helmut, österreichischer Schriftsteller, * Sankt Valentin 11. 1. 1949; war zunächst Sonderschullehrer, arbeitet seit 1973 als freier Schriftsteller; war 1969-76 Herausgeber der Literaturzeitschrift »Wespennest« und Mitglied der Grazer Autorenversammlung. Zenker setzte sich in seinem Roman »Kassbach« (1974; verfilmt), in dem er exemplarisch das Charakterbild eines brutalen und zu extremistischen Positionen neigenden Kleinbürgers zeichnet, mit dem Neofaschismus auseinander. Einen großen Publikumserfolg erreichte er mit der den traditionellen Fernsehkrimi persiflierenden Fernsehserie »Kottan ermittelt« (1976-83; Regie Peter Patzak, * 1945). An die darin geschilderten Themen sowie das Wiener Milieu knüpft Zenker mit seiner Kriminalromanreihe um die unkonventionelle Detektivin Minni Mann an (»Minni Mann«, 1989; »Kleine Mann - was nun?«; »Die Mann im Mond«, 1990). Daneben entstanden unter anderem Erzählungen, Gedichte und Hörspiele.
 
 3) Rudolf, Chirurg, * München 24. 2. 1903, ✝ ebenda 18. 1. 1984; war 1943-51 Professor in Heidelberg und ärztlicher Direktor der chirurgischen Abteilung des Klinikums der Stadt Mannheim, danach Professor in Marburg, ab 1958 in München, wo er (bis 1973) die Chirurgische Universitätsklinik leitete, an der 1969 die erste Herztransplantation in Deutschland vorgenommen wurde. 1967/68 war Zenker Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Seine Arbeiten betreffen v. a. die Chirurgie der Bauchorgane und der innersekretorischen Organe sowie die Lungen- und Herzchirurgie. Besonders befasste er sich mit dem Problem der Immunreaktion bei Organtransplantationen.

Universal-Lexikon. 2012.