Valdiviakultur
[bal'diβi̯a-], nach dem Ort Valdivia auf der Halbinsel Santa Elena bei Guayaquil, Ecuador, benannte prähistorische Indianerkultur. Ihr Beginn kann durch Keramikfunde und ausgegrabene Siedlungen auf die Zeit vor 3000 v. Chr. datiert werden. Neben Fischen, Jagen und Sammeln ist intensiver Maisanbau um 2450 v. Chr. für diese Region belegt. Die Siedlungsstruktur zeigt Dorfanlagen (bis 1 500 Einwohner) mit Kultplatz und Wohnhäusern und die Entwicklung zu einer hierarchisch gegliederten Gesellschaft. Die Keramik der Valdiviakultur gehört zu den ältesten in ganz Amerika. Neben Gefäßen wurden auch Figurinen gefunden, nackte weibliche Gestalten; sie sind Belege für einen ausgeprägten Fruchtbarkeitskult.
D. W. Lathrap: Ancient Ecuador - culture, clay and creativity, 3000-300 B. C. (Chicago, Ill., 1975);
P. Baumann: V. (Neuausg. 1981).
Universal-Lexikon. 2012.