Tschebyschọw,
Čebyšev [tʃeby'ʃɔf], Pafnutij Lwowitsch, russischer Mathematiker, * Okatowo (Gebiet Kaluga) 26. 5. 1821, ✝ Sankt Petersburg 8. 12. 1894; 1850-82 Professor an der Universität in Sankt Petersburg, ab 1859 Mitglied der Akademie der Wiss.en. Tschebyschow war ein vielseitiger, auch an praktischen Anwendungen interessierter Mathematiker; u. a. erarbeitete er Methoden zur Konstruktion geographischer Karten und widmete sich technischen Problemen; im Zusammenhang mit Überlegungen zur Getriebelehre (Watt-Geradführung) entwickelte Tschebyschow die nach ihm benannten Polynome. In seinen frühen Arbeiten beschäftigte er sich mit der Zahlentheorie, v. a. der Primzahlverteilung, und wirkte an der Herausgabe der zahlentheoretischen Manuskripte von L. Euler mit. Bedeutende Beiträge leistete Tschebyschow auch zur Approximations-, Integrations- und Wahrscheinlichkeitstheorie; u. a. bewies er eine Verallgemeinerung des Gesetzes der großen Zahlen.
Ausgabe: Œuvres, herausgegeben von A. Markoff u. a., 2 Bände (1899-1907).
Universal-Lexikon. 2012.