Akademik

Trendelenburg
Trẹndelenburg,
 
1) Ferdinand, Physiker, * Leipzig 25. 6. 1896, ✝ Erlangen 19. 11. 1973; ab 1922 bei Siemens & Halske tätig, 1951-62 Direktor des Forschungslaboratoriums der Siemens-Schuckertwerke GmbH in Erlangen, daneben Lehrtätigkeit in Berlin, Freiburg im Breisgau und München. Durch seine Arbeiten zur Akustik, insbesondere zur Schallaufzeichnung, Klanganalyse und über Schallstrahler, wurde Trendelenburg zu einem der Wegbereiter der Elektroakustik.
 
Werke: Klänge und Geräusche (1935); Einführung in die Akustik (1939).
 
 2) Friedrich, Chirurg, * Berlin 24. 5. 1844, ✝ ebenda 15. 12. 1924, Sohn von 3), Vater von 4); ab 1875 Professor in Rostock, ab 1882 in Bonn, ab 1895 in Leipzig; schlug 1908 die Trendelenburg-Operation bei Lungenembolie vor (Eröffnung des Herzbeutels nach Resektion der zweiten Rippe; erstmals 1924 realisiert) und führte die Beckenhochlagerung (Trendelenburg-Lagerung) für Operationen im Bereich des Beckens ein.
 
 3) Friedrich Adolf, Philosoph, * Eutin 30. 11. 1802, ✝ Berlin 24. 1. 1872, Vater von 2); war ab 1833 Professor in Berlin und ab 1846 Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften; entwickelte eine an der platonisch-aristotelischen Tradition orientierte, vom Zweckgedanken bestimmte, geschichtsbezogene »organische Weltanschauung«; Gegner von G. W. F. Hegel und J. F. Herbart; wirkte v. a. auf F. Brentano.
 
Werke: Elementa logices Aristotelicae (1836); Logische Untersuchungen, 2 Bände (1840); Historische Beiträge zur Philosophie, 3 Bände (1846-67); Notwendigkeit und Freiheit in der griechischen Philosophie (1855); Naturrecht auf dem Grunde der Ethik (1860).
 
 4) Wilhelm, Physiologe, * Rostock 16. 7. 1877, ✝ Tübingen 16. 3. 1946, Sohn von 2); wurde 1909 Professor in Freiburg im Breisgau, 1911 in Innsbruck, 1916 in Gießen, 1917 in Tübingen und 1927 in Berlin. Trendelenburg lieferte umfangreiche wissenschaftliche Beiträge zur Nerven- und Sinnesphysiologie, v. a. zur Physiologie des Farbensehens.

Universal-Lexikon. 2012.