Town
[taʊn] die, -/-s,
1) im englischen Sprachgebrauch allgemeine Bezeichnung für kleinere Stadt.
2) Township [-ʃɪp], in den USA eine auf englischen Rechtstraditionen (Borough) beruhende, seit dem 17. Jahrhundert für Neuengland typische, später auch in Teilen des Mittleren Westens vorkommende Siedlungsform und gleichzeitig eine Regierungs- und Verwaltungseinheit. Towns waren förmlich inkorporiert und als eigenständige Gebietskörperschaften mit dem Recht der Selbstverwaltung und der Vertretung im Kolonialparlament ausgestattet; sie umfassten außer den individuell zugeteilten Grundstücken (Lots) die Allmende und Land für Kirche und Schule. Im Town-Meeting, der regelmäßigen Versammlung der wahlberechtigten »Freemen« (anfänglich oft nur Kirchenmitglieder), wurden lokale Angelegenheiten in direkter Demokratie entschieden, die Amtspersonen und Abgeordneten für das Kolonial-, später das Staatsparlament gewählt, aber auch überlokale politische Angelegenheiten erörtert. Die neuenglischen Townmeetings und die aus ihnen hervorgegangenen Committees of Correspondence waren in der Unabhängigkeitsbewegung Zellen antibritischer Agitation. 1785 wurde eine Township für die neu zu erschließenden Gebiete des Westens durch Bundesgesetz definiert als ein Gebiet von 6 Meilen im Quadrat mit 36 Sections zu 259 ha. Bis heute spielt die Town als kommunale Körperschaft eine wichtigere Rolle in der Lokalverwaltung der Neuenglandstaaten als die übergeordnete County.
Universal-Lexikon. 2012.