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Stereomikroskop
Stereomikroskop,
 
Mikroskop zur direkten räumlichen Beobachtung oder zur Präparation von Objekten. Ein Stereomikroskop besteht aus zwei getrennten, unter einem Winkel von 14º bis 16º gegeneinander geneigten Mikroskopen oder aus zwei Teilmikroskopen mit gemeinsamem Objektiv, in das zwei Teilstrahlenbündel unter einem Winkel von ebenfalls 14º bis 16º eintreten und das auf Unendlich korrigiert ist, um die beiden Teilbündel parallel zu machen. Der Winkel von 14º bis 16º entspricht etwa dem Konvergenzwinkel der beiden Augenachsen beim Betrachten eines Gegenstands aus 25 cm Sehweite. In beiden Arten von Stereomikroskopen sorgt ein Satz Porro-Prismen (Umkehrprismen) zwischen Okularen und Objektiv(en) für die Bildumkehr, sodass das Bild mit jedem Auge in gleicher Lage wie das Objekt gesehen wird. Die Bildumkehr, die ein orthoskopisches, d. h. tiefenrichtiges Bild bewirkt, erlaubt die Nutzung von Stereomikroskopen für die Beobachtung von Manipulationen an den Objekten (z. B. bei der Verwendung als Präparier- oder als Operationsmikroskop). Bei Stereomikroskopen aus zwei getrennten Mikroskopen sind zum Ändern der Vergrößerung die Objektivpaare meist austauschbar. Bei Stereomikroskopen mit gemeinsamem Objektiv erfolgt der Vergrößerungswechsel, indem zwischen Objektiv und Porro-Prismen in einer drehbaren Walze, deren Achse senkrecht auf den optischen Achsen steht, zwei schräg zueinander stehende Paare von Galilei-Systemen (kleinen Galilei-Fernrohren) eingebaut werden, die jeweils in beiden Richtungen benutzt werden können und somit vier verschiedene Vergrößerungen ergeben, beim freien Durchgang eine fünfte. Die förderliche Vergrößerung von Stereomikroskopen übersteigt nicht wesentlich den Wert 100.

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Ste|reo|mi|kro|skop, das: aus zwei getrennten, gegeneinander geneigten ↑Tuben (1) bestehendes Mikroskop zur räumlichen Beobachtung.

Universal-Lexikon. 2012.