Spiegel, Der,
politisches Nachrichtenmagazin, am 16. 11. 1946 als »Diese Woche« von Offizieren der britischen Informationskontrolle in Hannover mit deutschen Redakteuren, u. a. R. Augstein, gegründet und ab 4. 1. 1947 von diesem als Lizenzträger und Herausgeber als »Der Spiegel« weitergeführt, seit 1952 mit Sitz in Hamburg. Chefredakteure: u. a. Claus Jacobi (* 1927; 19), G. Gaus (1969-73), Stefan Aust (* 1946; seit 1994). Der Spiegel entwickelte einen eigenen, dem investigativen Journalismus verpflichteten Stil; er war Gegenstand der Spiegelaffäre und deckte zahlreiche Affären auf (Neue-Heimat-Skandal, Korruptionsaffäre bei der »co op«-Gruppe, Barschel-Affäre). Die verkaufte Auflage beträgt (2002) 1,07 Mio. Exemplare. Zusätzlich erscheinen seit 1995 die monatliche Kulturbeilage »kulturSpiegel«, seit 1998 die Monatszeitschrift »UniSpiegel«; die Monatszeitschrift Spiegel reporter« erschien in der Nachfolge von »Spiegel special« (1994-99) bis April 2001. - Am Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG beteiligt sind die KG Beteiligungsgesellschaft für Spiegel-Mitarbeiter mbH & Co. (49,5 %), Gruner + Jahr AG & Co. (24,75 %), R. Augstein (24,75 %) sowie die R. Augstein GmbH als Komplementärin (1 %). Tochterunternehmen des Spiegel-Verlags sind die Spiegel TV GmbH (gegründet 1990), die TV-Magazine und Nachrichtensendungen für mehrere Privatsender produziert, und die Spiegelnet AG (gegründet 2000), die die Internetaktivitäten der Gruppe umfasst. Umsatz der Spiegel-Gruppe (2000): rd. 691 Mio. DM; Beschäftigte: rd. 1 200.
H.-J. Jakobs u. Uwe Müller: Rudolf Augstein. Im Spiegel der Macht, in: Uwe Müller: Augstein, Springer & Co. Dt. Mediendynastien (Zürich 1990);
L. Brawand: Die S.-Story (Neuausg. 1995).
Universal-Lexikon. 2012.