Sọndershausen,
Kreisstadt des Kyffhäuserkreises, Thüringen, im Tal der Wipper, um 200 m über dem Meeresspiegel, zwischen Hainleite im Süden und Windleite im Norden, 24 200 Einwohner; Brügman-Schacht (Schauschachtanlage mit Festsaal in einem ehemaligen Kalibergwerk in 700 m Tiefe), technische Denkmale »Dampffördermaschine« und »Petersenschacht«; elektrotechnische, Baustoffindustrie. Der einst wirtschaftsbestimmende Kalibergbaubetrieb (mit Brom- und Mischdüngerfabrik) wurde 1991 weitgehend stillgelegt.
Schloss (16.-19. Jahrhundert; Schlossmuseum, Kreismusikschule und Liebhabertheater) mit Raum am Wendelstein (um 1650), Riesensaal (um 1700) und Blauem Saal (2. Hälfte 18. Jahrhundert); Achteckhaus (»Karussell«; 1708/09 als Lusthaus mit einem Karussell erbaut, heute Konzerthaus).
Sondershausen, seit fränkischer Zeit als Siedlung mit Burg, 1304 erstmals als Stadt erwähnt, war ab etwa 1100 im Besitz der Erzbischöfe von Mainz, unter deren Lehnsherrschaft die Grafen von Honstein seit dem 13. Jahrhundert Sondershausen innehatten. Durch Erbschaft kam die Stadt 1356 an die Grafen von Schwarzburg. Ab 1571/99 war Sondershausen Sitz der Grafschaft beziehungsweise (1697-1918) des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen (zwischenzeitlich verschiedene Nebenlinien); seit 1920 zu Thüringen.
Universal-Lexikon. 2012.