Slánský
['slaːnskiː], Rudolf, tschechoslowakischer Politiker, * Nezvěstice (bei Pilsen) 31. 7. 1901, ✝ (hingerichtet) Prag 3. 12. 1952; jüdischer Herkunft; ab 1929 Mitglied des ZK und des Politbüros der KP, ab 1945 deren Generalsekretär, beteiligte sich führend an der kommunistischen Machtübernahme vom Februar 1948 in der Tschechoslowakei. Auf Betreiben stalinistischer Kräfte (besonders K. Gottwald auf Drängen Stalins) wurde Slánský am 6. 9. 1951 als Generalsekretär abgesetzt und am 23./24. 11. 1951 verhaftet. In einem Schauprozess gegen Slánský und 13 leitende Funktionäre (Slánský-Prozess, 20.-27. 11. 1952) u. a. des Verrats und der Spionage beschuldigt, wurde er wie zehn weitere »bürgerlich-nationalistische Volksfeinde« zu Unrecht wegen »titoistische und zionistische Umtriebe« zum Tode verurteilt. 1963 hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf; 1968 wurde Slánský rehabilitiert. (Antisemitismus)
A. London: Ich gestehe. Der Prozeß um R. S. (a. d. Frz., Neuausg. 1991).
Universal-Lexikon. 2012.