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Salzschmelzen
Salzschmelzen,
 
Chemie: Schmelzen von Ionenverbindungen (Salze), die aus beweglichen, von Hohlräumen (Leerstellen) umgebenen Kationen und Anionen aufgebaut sind. Typ. Eigenschaften von Salzschmelzen sind thermische Beständigkeit, niedriger Dampfdruck, gute thermische und elektrische Leitfähigkeit (Ionenleitfähigkeit) sowie eine im Unterschied zu Glasschmelzen niedrige Viskosität. Die Leerstellen machen Salzschmelzen zu guten Lösungsmitteln für Gase, Metalle u. a. Salze. Für einige Hydride, Carbide und Oxide sind außer Salzschmelzen keine anderen Lösungsmittel bekannt. Salzschmelzen haben technische Bedeutung als Wärmebäder, metallurgische Bäder (z. B. zum Härten und Entzundern) und als Medium für chemische Reaktionen. Dabei kann die Salzschmelze lediglich als Lösungsmittel oder zusätzlich als Katalysator wirken, ihre Komponenten können aber auch direkt an der Reaktion beteiligt sein (z. B. bei der Herstellung von Monosilan, SiH4, für die Mikroelektronik aus Siliciumtetrachlorid, SiCl4, und Lithiumhydrid, LiH, in LiCl/KCl-Schmelzen). Die Ionenleitfähigkeit von Salzschmelzen wird bei der Schmelzflusselektrolyse bei der Gewinnung von Aluminium, Natrium u. a. unedlen Metallen genutzt.

Universal-Lexikon. 2012.