Hydride,
Singular Hydrid das, -s, binäre Verbindungen des Wasserstoffs mit anderen Elementen. Je nach der Art der Bindung zwischen dem Wasserstoff und seinem Verbindungspartner unterscheidet man salzartige beziehungsweise elektrovalente, kovalente, metallartige und polymere Hydride, wobei jedoch keine strenge Abgrenzung der einzelnen Gruppen möglich ist.
Besonders die Alkali- und Erdalkalimetalle bilden mit Wasserstoff feste salzartige, elektrovalente Hydride, wie z. B. Lithiumhydrid, LiH, oder Calciumhydrid, CaH2. Es sind typische Salze mit exakt stöchiometrischer Zusammensetzung. Ihre Ionengitter enthalten neben den Metallionen einfach negativ geladene Hydridionen, H-.
Von den Halb- und Nichtmetallen werden mit Wasserstoff kovalente Hydride gebildet. Die meisten von ihnen sind flüchtige Stoffe, viele sind bei Raumtemperatur gasförmig. Die Verbindungspartner werden durch (mehr oder weniger polare) Atombindungen zusammengehalten. Entsprechend der Elektronegativität des Partneratoms trägt dabei das Wasserstoffatom entweder eine positive Teilladung (z. B. in Halogenwasserstoffen) oder eine negative (z. B. in Silanen); kovalente Hydride sind z. B. auch Wasser, H2O, und Ammoniak, NH3. Aluminium-, Beryllium- und Magnesiumhydride besitzen polymere Strukturen. Sie werden aber oft zu den kovalenten Hydriden gezählt.
Die metallartigen Hydride werden v. a. von den Elementen der Nebengruppen des Periodensystems (den Übergangsmetallen) gebildet. Sie entstehen durch Aufnahme von Wasserstoff in atomarer Form unter zum Teil erheblicher Aufweitung des ursprünglich vorhandenen Metallgitters und sind mehr oder weniger als Legierungen mit der zugehörigen metallischen Bindung anzusprechen. Die Löslichkeit des Wasserstoffs in einigen Metallen ist so groß, dass z. B. Eisen das 19fache Volumen, Palladium sogar mehr als das 1 000fache Volumen an Wasserstoff in sein Gitter einbauen kann. Diese Metalle spielen u. a. bei Hydrierungsreaktionen als Katalysatoren eine wichtige Rolle.
Universal-Lexikon. 2012.