Akademik

Rosenzweig
Rosenzweig,
 
Franz, jüdischer Theologe und Religionsphilosoph, * Kassel 25. 12. 1886, ✝ Frankfurt am Main 10. 9. 1929. Rosenzweig suchte nach intensiver Auseinandersetzung mit der jüdischen Tradition und beeinflusst von H. Cohen eine moderne, aber nichtrationalistische Deutung des Judentums. Über sie wollte Rosenzweig, der selbst einem assimilierten Elternhaus entstammte, v. a. den assimilierten Juden in Deutschland die Wurzeln und das Wesen des Judentums neu erschließen. Dieses Anliegen verband ihn mit M. Buber, mit dem er 1919 das Freie Jüdische Lehrhaus in Frankfurt am Main gründete und 1924 eine deutsche Übertragung der Bibel begann (1961 von Buber abgeschlossen). Rosenzweigs Hauptwerk »Der Stern der Erlösung« (1921), eine philosophische Theologie des Christentums und des Judentums, fand erst seit dem Zweiten Weltkrieg (v. a. in den USA) stärkere Beachtung.
 
Weitere Werke: Hegel und der Staat, 2 Bände (1920); Zweistromland (1926).
 
Übersetzungen: J. Halevi: 92 Hymnen und Gedichte (1926).
 
Ausgaben: Briefe, herausgegeben von E. Rosenzweig (1935); Kleinere Schriften, herausgegeben von demselben (1937); Der Mensch und sein Werk. Gesammelte Schriften, 6 Teile (1976-84); Die Schriften, Aufsätze, Übertragungen und Briefe, herausgegeben von K. Thieme (1984).
 
Literatur:
 
F. R. His life and his thought, bearb. v. N. N. Glatzer (New York 21961);
 
Der Philosoph F. R., hg. v. W. Schmied-Kowarzik, 2 Bde. (1988);
 U. Bieberich: Wenn die Gesch. göttlich wäre. R.s Auseinandersetzungen mit Hegel (1990);
 L. Anckaert u. B. Casper: An exhaustive R. bibliography (Löwen 21995);
 R. Burkhardt-Riedmiller: F. R.s Sprachdenken u. seine Erneuerung humanist. u. jüd. Lerntraditionen (1995).

Universal-Lexikon. 2012.