Religionspädagogik,
die wissenschaftliche Theorie religiöser Lern- und Bildungsprozesse; Hauptgebiet innerhalb der praktischen Theologie. Ihr Gegenstand sind alle Bereiche der religiösen Erziehung und Bildung. Teilgebiete der Religionspädagogik, die zunehmend auch nichtintentionales, funktionales und nicht ausdrücklich christlich orientiertes religiöses Lernen (z. B. durch Massenmedien, Freizeitkultur) einbezieht, sind die Theorie des Religionsunterrichts (Religionsdidaktik), die Katechetik sowie in der evangelischen Religionspädagogik die Gemeindepädagogik. Methodisch arbeitet die Religionspädagogik mit hermeneutischen und empirisch-sozialwissenschaftlichen Verfahren, besonders aus dem Bereich der Pädagogik und Psychologie. Als praxisbezogene Disziplin setzt sie dabei an der (vorwissenschaftlichen) Reflexion der »Praktiker« an, transformiert diese zu handlungsorientierenden Entwürfen, die sich wiederum in der Praxis bewähren oder revidiert werden müssen.
R., hg. v. K. Wegenast, 2 Bde. (1981-83);
W. Bartholomäus: Einf. in die R. (1983);
U. Hemel: Theorie der R. (1984);
Hb. religionspädagog. Grundbegriffe, hg. v. G. Bitter u. a., 2 Bde. (1986);
K. E. Nipkow: Bildung als Lebensbegleitung u. Erneuerung (1990);
E. Paul: Gesch. der christl. Erziehung, 2 Bde. (1993-95);
R. seit 1945. Bilanz u. Perspektiven, hg. v. P. Biehl u. a. (1996);
R. Wunderlich: Pluralität als religionspädagog. Herausforderung (1997).
Universal-Lexikon. 2012.