Reiz und Reaktion,
Ein Reiz bezeichnet jeden Vorgang oder jede Erscheinung innerhalb (Innenreiz) oder außerhalb (Außenreiz) eines Organismus, die seine Sinnesorgane erregen. Unterschieden werden optische, mechanische, thermische, elektrische, chemische und akustische Reize. Die Antwort auf diese Reize bezeichnet man als Reaktion. Um eine Reaktion auszulösen, muss der Reiz eine bestimmte Stärke aufweisen. Ein zu schwacher Reiz überschreitet die Reizschwelle nicht und wird daher nicht wahrgenommen; außerdem muss zwischen den Reizgrößen zweier aufeinander folgender Reize eine bestimmte Differenz bestehen, damit ein Unterschied wahrgenommen wird (Unterschiedsfeststellung). Durch Reizsummation können mehrere unterschwellige Reize dennoch eine Reaktion auslösen. Zu starke (überschwellige) Reize, die das Anpassungsvermögen des Sinnesorgans überschreiten, lösen Schmerz aus (Schmerzschwelle; z. B. zu lautes Geräusch). Die Reizschwelle ist nicht gleich bleibend, sie variiert mit inneren und äußeren Faktoren.
Ein Reiz, für den ein Sinnesorgan eigens geschaffen ist, wird adäquater Reiz genannt. Energiereiche fremde Reize können auch eine dem Sinnesorgan entsprechende Empfindung auslösen; solch ein inadäquater Reiz ist z. B. ein Schlag auf das Auge, der »Sterne« sehen lässt. - Beim aversiven Reiz handelt es sich um einen als unangenehm empfundenen Reiz, dem das Individuum auszuweichen sucht. - Konditionierung, Lerntheorien, Reflex, Verhaltenstherapie.
Universal-Lexikon. 2012.