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Rechenmaschinen
Rechenmaschinen,
 
Rechengeräte, die die vier Grundrechenarten (Vierspeziesmaschinen) oder nur Addition und Subtraktion (Addiermaschinen) ausführen. Nach der Art des Antriebs unterscheidet man Handrechenmaschinen und elektrische Rechenmaschinen (mit Elektromotor), nach der Art der Getriebeelemente, mit denen die in die Tastatur eingegebenen Zahlen die entsprechende Schaltung der Mechanik bewirken, Proportionalhebelmaschinen (mit Zahnstangen), Sprossenradmaschinen (Zahnräder mit versenkbaren Zähnen) und Staffelwalzenmaschinen (Walzen mit achsenparallelen Rippen unterschiedlicher Länge).
 
Geschichte:
 
Der Tübinger Professor W. Schickard entwarf 1623/24 die erste mechanische Rechenmaschine. Sie besaß ein sechsstelliges Zählwerk für Addition und Subtraktion. Die älteste erhaltene Rechenmaschine, eine reine Addiermaschine, stammt von B. Pascal, der sie 1640-45 entwickelte. Sie inspirierte G. W. Leibniz zu eigenen Entwürfen (ab 1671). Die leibnizschen Rechenmaschine besaßen einen verschiebbaren Schlitten und die Staffelwalze, sodass damit auch Multiplikationen und Divisionen ausgeführt werden konnten (Multiplikationsmaschinen). Diese Grundform der mechanischen Rechenmaschine hat sich bis in die jüngste Vergangenheit erhalten. - Der italienische Marchese G. Poleni (* 1685, ✝ 1761) erfand um 1709 das Sprossenrad; dieses Element benutzte A. Braun für seine Dosenrechenmaschine (1727). Die von P. M. Hahn konstruierte Rechenmaschine wurde ab 1780 in größeren Stückzahlen hergestellt. C. Babbage plante 1832 eine mechanische Rechenmaschine mit Lochbandsteuerung (»Analytical engine«); seine Idee setzte sich jedoch erst ab 1890 mit dem Siegeszug der Lochkarte (H. Hollerith) durch. Rechenmaschinen wurden von Computern, Taschenrechnern u. a. elektronischen Hilfsmitteln abgelöst.

Universal-Lexikon. 2012.