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Petrus Lombardus
Petrus Lombạrdus,
 
italienischer scholastischer Theologe, Bischof von Paris (seit 1159), * Lumellogno (heute zu Novara) um 1095, ✝ Paris 21. oder 22. 7. 1160; kam um 1133 durch Vermittlung Bernhards von Clairvaux nach Paris, wurde um 1140 Lehrer an der Kathedralschule Notre-Dame, nahm 1148 als Gegner des Gilbert de la Porrée am Konzil von Reims teil; Verfasser eines Psalmenkommentars (1135-37) und eines Kommentars zu den Paulusbriefen (1139-41). Sein Hauptwerk, der »Liber sententiarum« (Sententiae in IV libris distinctae, 1148-52), nach dem Petrus auch »Magister Sententiarum« genannt wurde, ist eine systematische Zusammenstellung des theologischen Wissens jener Epoche mit zahlreichen Zitaten aus der Bibel und den Texten der Kirchenväter, geordnet in der seither in der Dogmatik üblichen Reihenfolge: Gotteslehre, Schöpfungslehre, Lehre von der Erlösung, Sakramentenlehre (Festlegung von sieben Sakramenten), Eschatologie. Erstmals von Alexander von Hales als Grundlage für dessen theologische Vorlesungen benutzt, wurden die »Sentenzen« des Petrus zum wichtigsten theologischen Handbuch des Hoch- und Spätmittelalters, das in zahlreichen »Sentenzenkommentaren« immer wieder neu kommentiert wurde.
 
Ausgabe: Sententiae in IV libris distinctae, 3 Teile (31971-81).

Universal-Lexikon. 2012.