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Passate
Passate
 
[niederländisch], Singular Passat der, -(e)s, sehr beständige Winde, die auf beiden Erdhalbkugeln das ganze Jahr hindurch von den Hochdruckgürteln der Subtropen zur äquatorialen Tiefdruckrinne gerichtet sind, infolge der Erdrotation und von Reibungseffekten jedoch abgelenkt auf der Nordhalbkugel als Nordostpassat, auf der Südhalbkugel als Südostpassat wehen. Die Passate sind trockene, niederschlagsarme Luftströmungen. Da eine deutliche Inversion, die Passatinversion, Wolken- und Niederschlagsbildung verhindert, kommt es nur dort, wo sie sehr hoch liegt, zur Ausbildung von Cumuluswolken, aus denen leichte Passatschauer mit nur geringer Niederschlagsergiebigkeit fallen. Durch eingelagerte, von Osten kommende Wellenstörungen (Easterly Waves), die zur allgemeinen Hebung und Labilisierung der feuchtwarmen Luft führen, können auch kräftige Niederschläge eintreten. An den Westseiten der Ozeane (durch Stau an den Küstengebirgen) und in der Nähe der innertropischen Konvergenz wird die Passatinversion aufgelöst; hier können sich hochreichende Cumuluswolken und stärkere Niederschläge entwickeln (z. B. auf Hawaii, auf den Inseln der Karibik sowie an den Ostküsten Südafrikas und Südamerikas). Die Passate sind Glieder der allgemeinen atmosphärischen Zirkulation, bilden jedoch keinen geschlossenen Kreislauf, sondern sind Glied einer Hadley-Zelle. Der früher in der Höhe vermutete Antipassat (Gegenpassat) als eine dem Passat entgegengerichtete Ausgleichsströmung konnte nicht nachgewiesen werden. Oberhalb der Passatströmung mit einer Mächtigkeit von 0,5 bis 2 km wehen bis in etwa 12 km Höhe im gesamten Äquatorialgebiet Ostwinde, die auch als Urpassate bezeichnet werden.

Universal-Lexikon. 2012.