Pasargạdai,
lateinisch Pasạrgadae, griechischer Name (vielleicht entstellt aus Pasragarda, Name eines Perserstammes) der Residenz des Achaimenidenkönigs Kyros II. (559-530 v. Chr.) und wohl auch seiner Vorgänger, nordöstlich von Schiras, Südiran. In einer weiten, wüstenhaften Hochebene (1 900 m über dem Meeresspiegel) liegen verstreut die Ruinen von zwei Palastanlagen, einer Zitadelle, von der eine große Plattform zeugt, einem heiligen Bezirk mit Feuertempel und -altären und zwei Grabbauten. Audienzhalle und Königspalast (zu dem eine große Gartenanlage gehörte) waren monumentale rechteckige Palastanlagen mit langen, von doppelten Säulenreihen getragenen Vorhallen und großer Haupthalle mit sich nach oben verjüngenden Säulen. Schwarzer und weißer Kalkstein fand am Bau Verwendung (Vorbild in Urartu). Am Westportal des Königspalastes ist der Teil einer Relieffigur Kyros' II. in persischem Faltengewand, an den Portalen des Audienzpalastes sind assyrisch beeinflusste Flachreliefs mit Fabelwesen erhalten. Ein Relief am Nordtor des eingefriedeten Bezirkes stellt einen vierflügeligen Genius mit ägyptischer Krone dar. Als Grab Kyros' II. wird neuerdings ein quadratischer Grabturm (Zendan-e Suleiman) auf dreistufigem Sockel nördlich des Königspalastes angesehen. Das bisher als Grab bekannte Giebeldachhaus auf mehrstufigem Unterbau scheint ein Vorgänger des Königs angelegt zu haben.
P. A report of excavations. .., bearb. v. D. Stronach (Oxford 1978).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Pasargadai, Persepolis und Susa: Die Großkönigsresidenzen
Universal-Lexikon. 2012.